Apple gerät unter massiven Druck von Datenschützern und Politik, weil die iPhone-Handys dauerhaft die Aufenthaltsorte ihrer Nutzer speichern. Die Geräte speichern die Orts-Informationen über Monate in einer versteckten Datei. Wird das iPhone zum Datenaustausch an Computer angeschlossen, werden die Daten übertragen. Dort kann man sie mit spezieller Software auslesen.
Apple schrieb bereits im vergangenen Sommer in der Antwort auf eine Anfrage von US-Kongressabgeordneten, dass für die Optimierung von Lokalisierungsdiensten regelmäßig anonymisierte Standort-Informationen an den Konzern übertragen werden können. Dies betreffe jedoch nur Kunden, die Ortungsdienste nutzen, die Informationen seien nicht mit einem bestimmten Nutzer in Verbindung zu bringen und würden von Apple sicher aufbewahrt. Ob dieses Vorgehen etwas mit dem aktuellen Aufreger zu tun hat, blieb offen.
Android verät Position
Das «Wall Street Journal» berichtete zudem von den Erkenntnissen eines Software-Experten, der festgestellt habe, dass ein Mobiltelefon mit dem Google-Betriebssystem Android seinen aktuellen Standort mehrere Male pro Stunde an den Internet-Konzern übertrug. Dabei sei auch eine eindeutige Identifikationsnummer übermittelt worden. Allan und Warden sagten, sie hätten bei Android keine Daten mit dauerhaft gespeicherten Standort-Daten gefunden.
Bei iPhones und iPads begann die dauerhafte Speicherung der Ortsdaten aus dem Mobilfunknetz wohl vor einem Jahr nach einer Aktualisierung des Betriebssystems iOS, das Apple für seine mobilen Geräte entwickelt hat. In Fachkreisen war dies bereits seit einiger Zeit bekannt, der breiten Öffentlichkeit nicht. Sicherheitsbehörden hätten auf die Daten bereits länger bei Ermittlungen zugegriffen, berichtete das US-Blog «CNET».
Der ehemalige Apple-Mitarbeiter Warden stellte im Internet eine Software namens iPhoneTracker bereit, mit der jeder iPhone- oder iPad-Besitzer die gespeicherten Daten auf einer interaktiven Karte darstellen und sich beliebig in die Regionen seiner Aufenthalte hinein- und herauszoomen kann. Auch in Luxemburg ließen sich die Daten mit Hilfe der Software visualisieren.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können