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Widerstand gegen Einstieg von Qatar Airways

Widerstand gegen Einstieg von Qatar Airways
(Tageblatt-Archiv/Robert Spirinelli)

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Qatar Airways will bei Cargolux einsteigen. Ein Abkommen mit der Luxemburger Airline soll in den nächsten Wochen unterzeichnet werden. Opposition regt sich.

Eine Summe für das Geschäft nannte Qatar-Airways-Chef Akbar al Baker am Montag in Dubai nicht. Qatar Airways sei aber auch noch an weiteren Fluggesellschaften interessiert, wenn sie gesund und gut positioniert seien sowie seinem Unternehmen Mehrwert böten, sagte Baker.

Logo" class="infobox_img" />Qatar Airways.

Wem gehört Cargolux?

Luxair ist mit 52 Prozent Hauptaktionär der Cargolux. Weitere Anteilhaber sind der Luxemburger Staat (8 Prozent), die Sparkasse BCEE (13,1 Prozent), die Nationale Investitionsbank SNCI (12,8 Prozent), die Beteiligungsgesellschaften BIP (11,5 Prozent) und Luxavantages (2,2 Prozent) und mehrere Kleinaktionäre (0,3 Prozent).

Cargolux hatte kürzlich erklärt, über einen Anteilsverkauf an einen strategischen Investor zu sprechen. Qatar Airways ist eine der größten arabischen Fluggesellschaften und plant für Anfang 2012 den Gang an die Börse in Dubai. Auch eine Notierung an einem Aktienmarkt im Ausland ist geplant. London sei dafür eine Option, sagte Baker. Der Kaufakt soll laut Gewerkschaftsangaben noch vor der Generalversammlung der Luxair am 9. Juni erfolgen. Eine Sprecherin von Cargolux bestätigte Tageblatt.lu, dass die Unterzeichnung des Vertrags über eine 35-Prozent-Beteiligung von Qatar Airlines an Cargolux bevorstehe.

Gewerkschaften besorgt

Die Entwicklung bei der Frachtfluggeselslchaft beunruhigt die Gewerkschaft OGBL. Es sei sogar beabsichtigt, den Anteil von Qatar Airways auf 49 Prozent auszubauen, so der OGBL Ende letzter Wochen. Dies alles werde einen wesentlichen Einfluss auf die künftigen Aktivitäten von Cargolux und Luxair haben. Die Aktivitäten von Cargolux und Luxair bestimmten darüber hinaus die Zukunft des Logistikstandorts Luxemburgs, fordert die Gewerkschaft.

Ein weiteres Luxemburger Vorzeigeunternehmen soll verscherbelt werden, bedauert Hubert Hollerich (OGBL). Und das ausgerechnet an einem Land, dessen politisches System mehr als bedenklich ist und das die Menschenrechte mit Füßen tritt.

Vorzeigeunternehmen wird verscherbelt

Der Gewerkschaft befürchtet unmittelbare Folgen auf das Cargocenter in Luxemburg. Sollten die neuen Eigentümer sich für ein andereres Cargocenter als das auf Findel entscheiden, hätte das dramatische Folgen für die Luxair. Von den 2.500 Beschäftigten sind knapp 1.100 am Cargocenter beschäftigt.

Man werde diese Übernahme nicht zulassen, sagt Hollerich. Erstaunlich sei zudem, dass der mögliche Verkauf von Cargolux nicht mit den Gewerkschaften erörtert worden sei. Auch soll die Frage nicht mal im Verwaltugsrat von Luxair und Cargolux erörtert worden sein. Die Gewerkschaft hat um eine Unterredung mit Nachhaltigkeitsminister Claude Wiseler und Jeannot Krecké gebeten. Die könnte nächste Woche stattfinden.

Gegenüber Qatar ist Cargolux eine kleine Gesellschaft. Qatar betreibt 93 Flugzeuge, weitere 185 sind in Bestellung. Cargolux fliegt mit 15 Maschinen. Qatar zählt 13.000 Mitarbeiter, Cargolux weltweit 1.400 davon 1.100 in Luxemburg.