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«Es gibt keine Situationen»

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Nach langem Schweigen äußert sich König Carl Gustaf jetzt: Nichts sei wahr an den Skandal-Gerüchten. Die Berichte über angebliche Rotlicht-Kontakte haben Schwedens Monarchen immer heftiger zugesetzt. Seine Popularität sinkt und sinkt.

Nach immer trostloseren Umfragen und stetig schärferer Kritik hat Schwedens König Carl XVI. Gustaf erstmals zu den Berichten über Sex-Club-Besuche und beharrlichen Gerüchten über verfängliche Fotos Stellung bezogen. «Es kann sie gar nicht geben», sagte Carl Gustaf über mögliche Fotos in einem Interview mit der schwedischen Nachrichtenagentur TT, das Schwedens Medien in großer Aufmachung verbreiteten.

Logo" class="infobox_img" />Seine Popularität sinkt und sinkt. (Foto: AFP)

Auch in Sex-Clubs in der US-Stadt Atlanta 1996 und im slowakischen Bratislava 2008 will der König nie gewesen sein. Zu den vielen angeblichen Zeugen meinte er: «Leider, leider, solche Clubs besuchen viele Menschen. Und die können nicht immer auseinanderhalten, wer da gewesen ist und wer nicht.» Für diese Besuche waren in der Biografie «Der widerwillige Monarch» zahlreiche Zeugen benannt worden. Ob er sich hier oder in anderen ähnlichen Situationen erpressbar gemacht haben könnte, fragte TT. «Nein, das verstehe ich nicht. Es gibt keine Situationen», antwortete der König.

Wunschbild zerstört

Erst am Wochenende hatten sich bei einer Umfrage 41 Prozent für seine Abdankung zugunsten von Kronprinzessin Victoria (33) ausgesprochen. Mit 44 Prozent wollen ihn nur wenig mehr Schweden weiter auf dem Thron sehen. Dass ein Freund ihres Königs letzte Woche bestätigte, er habe versucht, einem kriminellen Nachtclubbetreiber möglicherweise «kompromittierende» Fotos mit Carl Gustaf abzukaufen, passt für die Skandinavier ganz und gar nicht zum Wunschbild ihrer Königsfamilie.

Das bot vergangene Woche die Thronfolgerin mit Ehemann Prinz Daniel (37) beim viel bejubelten Deutschland-Besuch in München und Berlin. Zur selben Zeit floh Carl Gustaf zusammen mit Königin Silvia (67) buchstäblich vor der Öffentlichkeit – jedenfalls, wenn sie mit der Anwesenheit von Journalisten verbunden war.

Herrenbande

Noch mehr als die mutmaßlichen nächtlichen Aktivitäten ihres Regenten hat viele Schweden wohl gestört, dass Carl Gustaf seit Veröffentlichung der Biografie über ein halbes Jahr entweder einfach geschwiegen oder die Aufregung mit beiläufigen Bemerkungen abgetan hat. «Die Königin und ich haben beschlossen, ein neues Kapitel aufzuschlagen», sagte er mal eben kurz nach der herbstlichen Elchjagd zu den Berichten über «Herrenabende» mit bezahlter Damenbegleitung und über seine Beziehung zur Ex-Popsängerin Camilla Henemark («Army of Lovers») in den 90er Jahren. Sprach’s und verschwand wieder im Wald.

Auch das Eingeständnis seines Freundes, des Geschäftsmannes Anders Lettström, über den versuchten Kauf der angeblichen Sex-Fotos zum Schutz des Königs, entlockte der Hauptperson erstmal nur einen knappen Kommentar: Es sei gut, dass jemand die Verantwortung übernehme. Er selbst würde nie mit Kriminellen verhandeln. Das war’s.

Wo blieb der Ehering?

War’s das vielleicht auch für Königin Silvia? Zu einem offiziellen Termin erschien die gebürtige Heidelbergerin vergangene Woche ohne Ehering. Nein, das sei kein Statement, ließ sie Hofsprecher Bertil Ternert erklären. Sie habe nur eine Schwellung am Ringfinger gehabt.

Der sozialdemokratische Chef des Verfassungsausschusses im Reichstag, Sven-Erik Österberg, findet die Reaktionen von Carl Gustaf unzeitgemäß und will den Hof per Gesetz zu stärkerer Rechenschaft zwingen. «Es ist doch ein großes Problem, dass niemand prüfen kann, was da passiert ist und niemand weiß, was wahr ist», sagte er in «Aftonbladet».