Erstaunlich, wie Princess Di 14 Jahre nach ihrem Tod immer noch für Emotionen sorgt. Besonders in den USA wird sie offenbar immer noch als Quasi-Heilige verehrt. Dies zeigt sich in den zahllosen Reaktionen zur neusten Ausgabe des US-Nachrichtenmagazins «Newsweek», auf dessen Titelseite das Bild einer künstlich gealterten Diana zeigt, die neben Kate Middleton schreitet. Im Magazin geht Autorin Tina Brown der spekulativen Frage nach: Was wäre, wenn Diana heute noch am Leben wäre?
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Viele Journalisten, Blogger und sonstige Kommentatoren stören sich am Titelbild. Die Verdikte reichen von «anstössig» oder «unangebracht» über «gruselig» bis zu «kitschig». Als Vorlage diente übrigens ein Bild von Kate und Pippa Middleton, die auf dem Weg zu einer Hochzeit am 11. Juni waren. Pippa wurde durch Diana ersetzt (mit dem «Photoshop Zombie Tool», wie es Blogger Michael K ausdrückt).
«Interessant, wenn auch makaber»
Nicht nur das bearbeitete Bild, auch die Thesen über Dianas Leben als 50-Jährige provozieren. «Whoa, Tina Brown!» schreibt Bloggerin Kelly Lynch. Andere finden den Ansatz «interessant, wenn auch makaber» (Katie K). Doch niemand kann der Autorin mangelnde Diana-Kenntnisse vorwerfen: Brown, heute Chefredaktorin der News-Website «The Daily Beast» kannte die Princess of Wales noch persönlich und berichtete zu deren Lebzeiten umfassend über sie. Später schrieb sie auch eine der besseren Diana-Biografien, «The Diana Chronicles». Außerdem war sie Chefredaktorin von «Vanity Fair» zu der Zeit als die berühmten Diana-Porträts von Mario Testino veröffentlicht wurden. Ihre Thesen zu einer noch lebenden, Diana? Hier eine Auswahl:
Stil: Zeitlebens war Diana eine Schönheits- und Stilikone. Würde sie mit 50 immer noch gut aussehen? Keine Frage. Ihre Mutter, Frances Shand Kydd war bis zu ihrem Tod eine sehr attraktive Frau. In Sachen Mode wäre Diana laut Brown «in Richtung J. Crew und Galliano gegangen à la Michelle Obama». «Keine Frage, dass sie mittels weniger strategischer Botox-Eingriffe ihr Kinn prall und ihre Arme durch regelmässigen Fitness straff gehalten hätte.»
Nochmalige Heirat? «Mindestens zwei Mal, so vermute ich», so Brown. Demnach hätte Diana bald genug von Dodis notorischer Unzuverlässigkeit gehabt. Nach der Trennung wäre Diana vermutlich nach New York gezogen, wo sie sich einen «superreichen Hedge-Fund-Manager-Typen» geangelt hätte, der sie mit allen Spielzeugen hätte versorgen können, die dem Lifestyle einer Princess of Wales gebührt: Ein Flugzeug, eine Privatinsel, eine effiziente Security etcetera. Als 40-Jährige würde ihr Männer-Geschmack eher auf Positionen der Macht wechseln: vielleicht ein französischer Finanzexperte, der als Präsidenten-Kandidat gehandelt würde. Auch hätte sie ihr Flair für «schneidige muslimische Männer» behalten, was in einer Affäre mit einem hochrangigen pakistanischen General gegipfelt hätte – etwas, das dem britischen Secret Service einiges an Kopfzerbrechen bereitet hätte. Außerdem hätte sie ihren Sex-Appeal in den Zirkeln von Davos und Bill Clintons Global Initiative effektiv genutzt, was in einer sensationellen Investition von Seiten letzterer für ein 50-Millionen-Dollar-Bildungsprogramm für sudanesische Frauen gegipfelt hätte.
Prince Charles und Camilla: Interessanterweise sieht Brown Dianas Ex-Mann als «ihren besten männlichen Freund in späten Jahren». Zeit heilt manche Wunden, und so hätte sich ihr Groll gegenüber Camilla gelegt. Und ausserdem wäre Camillas «Galleonen-großer Hut an Williams Hochzeit Begleichung genug» gewesen.
Mädchengezicke: Die Schönheit und Jugend sowie das soziale Engagement von Königin Rania von Jordanien wäre sicher eine dreifache Bedrohung für die Königin der Herzen gewesen. Nach anfänglicher Konkurrenzgehabe gegenüber Carla Bruni-Sarkozy hätten sich die beiden Damen aber an einem G20-Galadiner gefunden, als sie gemeinsamen nach Wegen suchten, Silvio Berlusconi auszuweichen.
Kate Middleton: Wie wäre Diana mit der Liebe ihres Sohnes für eine andere Frau ausser sich selbst umgegangen? Die zunehmende Verehrung für die werdende Prinzessin Catherine hätte vielleicht die eine oder andere Unsicherheit aufbeschworen. Ihr Vorteil gegenüber Kate wäre aber stets gleich geblieben: Ihre Geschichte der leidenden Prinzessin der Herzen wäre interessanter als das «bis der Tod uns scheidet»-Glück Catherines geblieben. Diana, die sich immer als Ausgestossene fühlte, würde aber die Middletons gegen den Adel-Snob verteidigen und hätte demonstrativ Carole Middleton als ihre beste Freundin gewählt.
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