Mit strengeren Preisobergrenzen und mehr Wettbewerb will die EU-Kommission erreichen, dass bis 2015 die grenzüberschreitende Handy-Nutzung in der EU nicht teurer ist als im Inland. Telekommunikationskommissarin Neelie Kroes schlug am Mittwoch in Brüssel erstmals eine Obergrenze für die Endkundenpreise beim Daten-Roaming vor.
Auch die Höchstpreise für Handy-Gespräche und SMS sollen bis 2014 weiter gesenkt werden. Der Verordnung müssen die EU-Mitgliedstaaten und das Europäische Parlament noch zustimmen. Abgeordnete aus allen großen Fraktionen begrüßten den Vorstoß.
Obere Limit
In der EU gelten zwar schon seit 2007 Preisgrenzen für Gespräche und SMS, die von den Konzernen erhobenen Gebühren halten sich aber weiterhin am oberen Limit. Der erhoffte Wettbewerbsdruck zu noch stärkeren Preissenkungen blieb aus.
Die Kommission will die Konkurrenz deshalb nun auf zwei Wegen anheizen. Zum einen sollen die Kunden zusätzlich zum Vertrag mit ihrem heimischen Anbieter mit anderen Mobilfunkfirmen für die Handy-Nutzung im EU-Ausland Verträge abschließen können, um beim Roaming auf Schnäppchenjagd zu gehen. Zum anderen sollen Mobilfunk-Anbieter ohne eigenes Netzwerk leichter Zugang zur Infrastruktur ihrer großen Konkurrenten im EU-Ausland bekommen.
Gesetzlich begrenzen
Da die strukturellen Änderungen erst mit der Zeit wirkten, müssten die Preise vorerst weiter gesetzlich begrenzt werden, heißt es. Für ein abgehendes Telefonat soll die Gebühr demnach von derzeit 35 Cent bis Juli 2014 schrittweise auf 24 Cent sinken, jeweils ohne Mehrwertsteuer. Eine Textnachricht darf ab Juli 2012 nicht mehr als zehn Cent vor Steuern kosten.
Zu Demaart
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