Die Staatsanwaltschaft von Manhatten (New York) kündigte am Mittwoch an, die Strafverfolgung wegen Sexualdeliktes gegen den früheren Chef des IWF Internationaler Währungsfonds) nicht fallen zu lassen. Indes kursierten Gerüchte, dass man dem Franzosen eine Strafminderung im Falle eines Schuldgeständnisses versprochen hätte. Strauss-Kahns Anwälte stellten jedoch am Mittwochabend in New York klar, dass es keine Diskussionen mit der Staatsanwaltschaft über ein Schuldgeständnis gegeben habe.
Dominique Strass-Kahn wird eine versuchte Vergewaltigung an einem Zimmermädchen eines Luxushotels zur Last gelegt. Der ehemalige IWF-Direktor beteuert jedoch seine Unschuld. Die nächste Anhörung findet am 18. Juli statt.
Ermittlungen an der Seine
In der Zwischenzeit gehen die Ermittlungen in Frankreich auf Hochtouren weiter. Die französische Justiz prüft eine Anzeige wegen versuchter Vergewaltigung gegen den ehemaligen IWF-Chef . Das berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Justizkreise. Die Pressestelle des Justizpalastes war zunächst nicht für eine Bestätigung erreichbar. Die 32 Jahre alte Publizistin und Buchautorin Tristane Banon hatte Strauss-Kahn am Dienstag angezeigt. Sie wirft ihm vor, während eines Interview-Termins vor acht Jahren über sie hergefallen zu sein. Strauss-Kahns Anwälte hatten im Gegenzug bereits am Montag eine Verleumdungsklage angekündigt.
Die Staatsanwaltschaft entscheidet nun, ob sie nach der Anzeige Banons Ermittlungen aufnimmt. Eine Frist dafür gibt es nicht. Entscheidend ist auch die Bewertung der mutmaßlichen Tat: Nach französischem Recht verjährt ein Vergewaltigungsversuch erst nach zehn Jahren, sexuelle Belästigung bereits nach drei Jahren.
Zu Demaart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können