Probleme mit den Triebwerken

Cargolux bestätigte am Samstagnachmittag, dass man die zwei Boeing-Maschinen, die am 19. bzw. 21. September geliefert werden sollten, nicht in Empfang nehmen werde. Dabei wird auf «ungelöste Probleme zwischen Boeing und Cargolux» bezüglich der Flugzeuge hingewiesen. Die Finanzierung der Maschinen sei bis zur Lösung des Problems auf Eis gelegt.

Bereits Stunden zuvor hatte auch Boeing «ungelöste Themen» angedeutet. Die Firma hatte ursprünglich eine dreitägige Feier im Werk in Everett zur Übergabe angesetzt. Ein Boeing-Sprecher sagte, der weltweit zweitgrößte Flugzeugbauer arbeite mit seinem Kunden an einer Lösung der Probleme.

Geringere Wirtschaftlichkeit

Während Boeing nicht angab, um welche Art von Problemen es sich handelte, vermuten Luftfahrtexperten einen Streit um Verbrauchsgarantien für die General-Electric-Motoren. Unseren Informationen zufolge haben die von General-Electric gelieferten Motoren nicht die versprochene Leistung. Das würde sich auf die Wirtschaftlichkeit der Maschinen auswirken. Das Problem sei bekannt, heißt es. General-Electric habe auch Verbesserungen ausgearbeitet, nur müssten die noch in die bereits fertiggestellten Maschinen eingebaut werden. Die Frage drehe sich nun darum, wer für die Nachrüstung finanziell geradestehen muss.

Der Verwaltungsrat der Luxemburger Frachtfluggesellschaft hatte seine Entscheidung am Freitag getroffen und die betroffenen Mitarbeiter informiert.

Der Verwaltungsrat der Firma wählte am Freitag, wie zuvor angekündigt, Albert Wildgen zu seinem neuen Vorsitzenden. Wildgen soll sein Amt jedoch nur bis März 2012 ausüben. Erfreuen dürfte die Luxair-Belegschaft, dass der im Frühjahr zwischen Luxair und Cargolux neu ausgehandelte Handling-Vertrag gutgeheißen wurde. Im Zusammenhang mit der Übernahme eines Teils der Anteile von Cargolux durch Qatar Airways war der neue Vertrag bis auf Weiteres nicht unterschrieben worden.