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Murdoch-Konzern zu Entschädigung bereit

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Die Nachricht vom angezapften Handy einer ermordeten 13-Jährigen hatte dem Skandal um "News of the World" neues Feuer gegeben. Jetzt sollen die Eltern eine Millionenzahlung bekommen.

Im Abhörskandal um die Zeitung «News of the World» soll die Familie des ermordeten Mädchens Milly Dowler laut Medienberichten eine Millionenzahlung bekommen. News International, die Europasparte der News Corp. von Rupert Murdoch, habe rund zwei Millionen Pfund (2,3 Millionen Euro) angeboten, berichten unter anderem der Sender BBC und die Zeitung «Guardian» am Montagabend unter Berufung auf nicht genannte Quellen. Mitarbeitern von «News of the World» wird vorgeworfen, im Jahr 2002 das Handy der damals 13-jährigen vermissten Milly angezapft zu haben.

Ein Sprecher von News International bestätigte am Abend, man sei in «fortgeschrittenen Verhandlungen» mit der Familie. «Ein endgültiges Ergebnis wurde noch nicht erreicht, aber wir hoffen, die Diskussionen so schnell wie möglich abzuschließen.» Zu einer möglichen Summe sagte er nichts.

Nachrichten in der Mailbox gelöscht

Mitarbeiter» von «News of the World» sollen aus der Ferne auch Nachrichten in der Mailbox der 13-Jährigen vermissten Milly gelöscht haben, um Platz für neue zu machen. Das Mädchen wurde später tot aufgefunden. Die Eltern hatten sich zwischenzeitlich Hoffnungen gemacht, sie sei noch am Leben, nachdem die Nachrichten gelöscht worden waren. Dem «Guardian» zufolge fordern die Dowlers bis zu 3,5 Millionen Pfund.

Die Summe wäre die höchste, die bislang in dem Skandal gezahlt wurde. Zusätzlich solle eine Million Pfund an eine Wohltätigkeitsorganisation gehen, berichteten unter anderem der «Guardian» und das «Wall Street Journal». Bei der mittlerweile eingestellten «News of the World» waren über Jahre Telefone angezapft und andere unlautere Recherchemethoden angewendet worden.

Entschädigung

Schauspielerin Sienna Miller hatte eine Zahlung von 100 000 Pfund akzeptiert, nachdem ihr Telefon abgehört worden war. Der Skandal um «News of the World» lief seit Jahren, doch die Enthüllung, dass Millys Telefon angezapft worden sei, hatte im Juli eine neue Welle der Entrüstung ausgelöst. Wenig später stellte Murdoch das Blatt ein.

Die Murdoch-Affäre setzt auch Premierminister David Cameron unter Druck. Dieser hatte den zurückgetretenen «News-of-the-World»-Chef Andy Coulson ungeachtet der Vorwürfe zu seinem Regierungssprecher gemacht und später wieder fallen gelassen.