Der umfassende Häftlingsaustausch in Nahost wird von einer großen Mehrheit der Israelis befürwortet. Dies geht aus einer Meinungsumfrage hervor, die die israelische Zeitung «Jediot Achronot» am Montag veröffentlichte. 79 Prozent der Befragten sprachen sich den Angaben zufolge für den Austausch von insgesamt 1027 Palästinensern gegen den vor mehr als fünf Jahren entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit aus. Nur 14 Prozent der Befragten waren dagegen.
Eine klare Mehrheit (65 Prozent) war der Meinung, man hätte den Gefangenenaustausch schon früher vereinbaren können. 44 Prozent gaben an, sie verspürten angesichts der am Dienstag erwarteten Freilassung Schalits Freude, nur drei Prozent verspürten Zorn und fünf Prozent ein Gefühl der Demütigung. Jeder zweite Umfrageteilnehmer (50 Prozent) äußerte die Sorge, nach der Freilassung der mehr als 1000 Palästinenser könnten israelische Bürger Anschlägen zum Opfer fallen. Dagegen meinten 48 Prozent, sie hätten keine Angst, sondern vertrauten den israelischen Sicherheitskräften.
Schalit war am 25. Juni 2006 von militanten Palästinensern unter Hamas-Kommando in den Gazastreifen verschleppt worden. Der Durchbruch bei den Verhandlungen zwischen Hamas und Israel gelang zuletzt mit ägyptischer Hilfe. Am Dienstag sollen in einem ersten Schritt 477 palästinensische Häftlinge freigelassen werden, darunter viele Drahtzieher von Anschlägen und Attentäter.
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