Dienstag23. Dezember 2025

Demaart Zu Demaart

Headlines

Zum Glück war da noch Mark Knopfler

Zum Glück war da noch Mark Knopfler

Jetzt weiterlesen !

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Oder schließen Sie ein Abo ab.

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Zwei große Namen und eine noch größere Enttäuschung. Am Freitagabend traten in der Escher Rockhal Mark Knopfler und Bob Dylan auf.

Der Start ins Wochenende hätte eigentlich schöner nicht sein können: Mark Knopfler und Bob Dylan, jeweils mit eigener Band, an einem einzigen Abend zu erleben, darauf hatten sich am Freitag Tausende gefreut. Die Rockhal in Esch-Belval war seit Langem ausverkauft, auf dem Schwarzmarkt brachten die Tickets, die offiziell 75 Euro kosteten, locker das Doppelte.

Doch es sollte alles andere als ein angenehmer Musikabend werden. Das lag nicht an Mark Knopfler, beileibe nicht! Der Ex-Dire-Straits-Mann, mehrfacher Grammy-Gewinner, schaffte es binnen Minuten, die Stimmung im Escher Musiktempel zum Siedepunkt zu bringen. Etwas mehr als eine Stunde lang nahm Knopfler mit seiner warmen, dunklen Stimme und seinem unverkennbaren Stratocaster-Sound das Publikum mit auf eine rasante musikalische Reise und spielte einen seiner Hits nach dem anderen.

Flüchtende (Ex-)Fans

Mark Knopfler war sich – im Gegensatz zu dem Typen, der im Anschluss auftrat – auch nicht zu schade, mit dem Publikum zu kommunizieren und die eine oder andere Anekdote zum Besten zu geben.

Über den Rest des Abends lohnt es sich eigentlich gar nicht, auch nur eine einzige Zeile zu verlieren, denn der „legendäre“ Bob Dylan war am Freitagabend nicht einen einzigen Tropfen Tinte wert. Das, was der frühere Superstar und Fast-Literaturnobelpreisträger 2011 in der Rockhal bot, grenzte beinahe schon an Körperverletzung. „Ladies and gentlemen, please welcome the poet laureate of rock ’n’ roll (…)“, hallte es aus dem Lautsprecher, eine lange Einführung, in der Dylan als eine Art musikalischer und poetischer Übervater präsentiert wurde.

Versuch, Musik zu machen

Dann ging’s los: Dylan und seine Mannen betraten unter dröhnendem Applaus die Bühne. Und versuchten, Musik zu machen. Der Versuch scheiterte kläglich: Dylan grölte und krächzte, traf auf der Mundharmonika die Töne ebenso wenig wie stimmlich oder am Keyboard. Sein Gitarrenspiel war lahm. Nach dem zweiten Stück – was es war, konnte man nur erraten – liefen die ersten verärgerten Besucher weg. Und bis zur Hälfte des Konzertes war die Halle schon fast halb leer. Wie’s weiterging? Keine Ahnung. Auch ich schonte meine Ohren und ging enttäuscht nach Hause.

Dylan live? Nie wieder!