Mit seinen rund 3,2 Billionen Dollar (2,3 Billionen Euro) Devisenreserven könnte China dem angeschlagenen Europa aus der Patsche helfen. Von dem asiatischen Riesenreich kamen bereits deutliche Signale, dass eine Unterstützung für Europa – dem grössten Export-Markt der Volksrepublik – auf dem Plan steht.
Bislang hiess es jedoch lediglich, man wolle das Geschäft sichern, indem europäische Waren gekauft würden und China in die sichersten europäischen Staatsanleihen investiere. Allerdings hat China auch den Euro-Rettungsschirm EFSF schon mit aufgespannt: Nach Angaben von EFSF-Chef Klaus Regling erwarben Peking und andere asiatische Anleger seit Einrichtung des EFSF im Mai 2010 gemeinsam 40 Prozent der ausgegebenen Anleihen.
Managerrolle
Jetzt soll ausgelotet werden, welche Hilfen China bei der Ausweitung des europäischen Rettungsschirmes leisten könnte. Zu ersten «Konsultationen in einer frühen Phase» reiste Regling am Freitag nach Peking. Für konkrete Verhandlungen über chinesische Investitionen sei es noch zu früh, erklärte Regling. Er betonte aber zugleich, dass China Bedarf an sicheren ausländischen Anleihen habe, und verwies auf das AAA-Rating der EFSF-Anlagen.
Ein substanzieller Beitrag zur Stützung Europas könnte China zudem helfen, sein Ziel einer führenden Rolle im globalen Finanzmanagement zu erreichen. Zu Befürchtungen, dass Peking politische Bedingungen stellen könnte, erklärte Regling am Freitag, in seinen Gesprächen sei dies kein Thema. «Ich spreche nicht im Namen der Europäischen Union», betonte er. Deshalb sei er auch nicht der richtige Ansprechpartner dafür.
Beziehungen
Er hoffe, die EFSF-Anleihen als attraktive Investition für China präsentieren zu können, sobald die Details dazu geklärt seien, sagte Regling. «Ich bin zuversichtlich, dass wir eine längerfristige Beziehung haben.» Der Euro-Gipfel hatte am Donnerstag beschlossen, zur Stärkung des Rettungsschirms Geld von Investoren im Ausland einzubinden.
Zu Demaart
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