Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse, Reto Francioni hätte am Montag Abend zum Auftakt des 20. Finanzforums der Deutschen Bank Luxemburg und der Börsenzeitung die Auftaktrede halten sollen. Francioni war in Frankfurt auf der Startbahn blockiert, weil er keine Lande-Erlaubnis in Luxemburg bekam. Dichter Nebel ließ eine Landung auf dem Luxemburger Flughafen nicht zu.
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse, Reto Francioni.
Sein Redemanuskript wurde am Ende der Veranstaltung des Finanzmarktforums verteilt. Darin sichert Francioni zu, dass sich bei Clearstream International in Luxemburg durch die Fusion nichts ändert wird. Franioni laut Redemanuskript: «Mit Clearstream ist einer unserer wichtigsten Unternehmensteile und ein ganz entscheidender Baustein unseres integrierten Geschäftsmodells seit über vier Jahrzehnten Bestandteil der hiesigen ‹place financière›. Und das wird, soviel schon vorab, genauso bleiben, wenn unser geplanter Zusammenschluss mit der New York Stock Exchange Euronext erfolgreich vollzogen sein wird.»
Fast keine Bedenken
Nach Informationen von Tageblatt.lu hat die Europäische Kommission in einem Meinungsbrief zur geplanten Fusion keine Anmerkungen zu Clearstream in Luxemburg gemacht. Die EU-Kommission hatte lediglich Bedenken zu der starken Stellung der neuen Börse im Bereich der Derivate geäußert.
Francioni hatte in seinem Redemanuskript ausdrücklich die Anpassung von Clearstream an die globale Finanzwelt angesprochen. Clearstream haben sich darauf eingestellt und die nötigen Anpassungen bereits vollzogen, hätte Francioni gesagt, hätte er die Rede im Gebäude der Deutschen Bank in Luxemburg halten können. Luxemburg sei der Hauptsitz und damit auch in Zukunft der wichtigste und mitarbeiterstärkste Standort von Clearstream. «Aber heute schon kommen 20 Prozent der Erträge aus Asien. Dort ist das Unternehmen in Hongkong, Tokio und Singapur präsent. Um näher an seinen Kunden zu sein – örtlich, zeitlich und kulturell. Clearstream ist darüber hinaus an den wichtigen Finanzplätzen Frankfurt. London, New Yorl vertreten. Dibai und Prag gibt es weitere Niederlassungen», heißt es im Redemanuskript, in dem Francioni den Standort Luxemburg nicht in Frage stellte.
Die Luxemburger Clearingzentrale habe daher die Anpassungen schon vollzogen, die nun auch zu einer Fusion der Börsen von Frankfurt und von New York führen müssten.
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