Am Donnerstagmorgen befasste sich die Schulkommission des Parlaments mit dem Entwurf einer neuen Dienstvorschrift aus dem Unterrichtsministerium, den Schulen die Möglichkeit getrennten Schwimmunterrichts zu erlauben. Für die Parlamentarier kommt dies nicht in Frage.
Das Projekt sorgt seit mehreren Tagen für aufgeregte Diskussionen in Luxemburg. Dem Text zufolge können Schulen bei Bedarf einen getrennten Schwimmunterricht organisieren, Gebet-Räume einrichten und den Schülern und Schülerinnen das Tragen von Kopftüchern oder einer anderen Kopfbedeckung während des Unterrichts erlauben.
«Die Schule muss neutral bleiben»
Unterrichtsministerin Mady Delvaux (LSAP) sagte nach der Sitzung, dass nichts an der aktuellen Gesetzeslage geändert werde. Der umstrittene Entwurf war als Vorlage zu Begutachtung an mehrere Personen verschickt worden. Claude Adam («déi gréng»), auf dessen Initiative die Ministerin in den Parlamentsausschuss «Schule» eingeladen worden war, verschloss sich der Schaffung von Gebetsräumen in den Schulen nicht. Eine Idee die André Bauler (DP) strikt ablehnt. Die Schule müsse ein neutraler Ort bleiben. Sie sollte der gesellschaftlichen Integration dienen und nicht trennen. Getrennte Kurse verweigerte jedoch auch der grüne Abgeordnete. Am derzeitigen Schulgesetz sollte nicht gerührt werden.
Derselben Ansicht ist auch der sozialistische Abgeordnete und Ausschusspräsident Ben Fayot. Die einheitliche, öffentliche Schule stehe nicht in Frage. Auch Gebeträume in der Schule lehnt der Abgeordnete ab.
Aktuelle Gesetzgebung erlaubt Kopfbedeckung
Laut Mady Delvaux erlaubt bereits die aktuelle Gesetzgebung den Schülern das Tragen einer Kopfbedeckung, den Lehrern jedoch nicht. Die Frage einer möglichen Trennung von Jungen und Mädchen beim Schwimmunterricht sollte nicht ausschließlich aus dem religiösen Blickwinkel betrachtet werden. Fakt sei, dass diesbezüglich Probleme bei verschiedenenen Altersgruppen insbesondere im Pubertätsalter bestehen. Diese Fragen müssten erörtert werden, meinte auch Claude Adam.
An Gebeträumen in den Schulen denkt Unterrichtsministerin Mady Delvaux nicht. Die Idee von Gebeträumen dürfte unter anderem auf den Fall eines Lyzeumsschülers zurückgehen, der seinen Betteppich in der Schule ausgerollt hatte. Das dürfe nicht sein, unterstrich Delvaux.
Zu Demaart
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