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Lothringen geht es nicht gut

Lothringen geht es nicht gut
(AFP)

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Lothringen gehört nicht zu den Regionen in Frankreich, denen es gut geht. Die Nachbarregion hat sich seit der Krise 2007/2008 nicht erholt und leidet unter der neuen Krise.

Lothringen hat die Krisen von 2007/ 2008 und die Schuldenkrise der Staaten mit dem beginnenden Rückgang des Wachstums nicht gut überstanden. Die Region verzeichnet einen sprunghaften Anstieg von Arbeitslosen auf jetzt 150.000. Dazu passt, dass die Zahl der Grenzgänger, die in Luxemburg, Deutschland und Belgien Arbeit suchen, im September mehr als 100.000 betragen hat. Das geht aus dem fünften Bericht des Wirtschafts- und Sozialrates der Nachbar-Region hervor. Betrachtet man die Grenzgänger als Export von Arbeitskräften, dann liegt der Bedarf an Arbeitsplätzen in Lothringen bei mindestens 250.000. Zum Vergleich: Im Jahre 2008 verfügt Lothringen über 860.000 Arbeitsplätze bei einer Bevölkerung von knapp über zwei Millionen. Neuere Zahlen gibt es nicht.

Lothringen ist weit davon entfernt, diesen Bedarf erfüllen zu können. Die Region ist seit der Finanzkrise 2007/2008 in fast allen Bereichen abgerutscht. Einen Zuwachs gibt es nur im öffentlichen Bereich, der bei Gesundheit, Energie, Wasser und Abfallwirtschaft mit Arbeitsplätzen zugelegt hat. Im privaten Bereich hat Lothringen überall Arbeitsplätze verloren. Der Verlust beläuft sich auf insgesamt 4,7 Prozent. Die Produktion im weitesten Sinne hat 15 Prozent an Arbeitsplätzen seit der Krise 2007/2008 verloren. Sie ist damit zu zwei Dritteln an den Gesamtverlusten beteiligt. Die Produktion sichert derzeit noch 96.000 Arbeitsplätze und ist damit unter die symbolisch wichtige Marke von 100.000 gefallen.

Niveau 1999

Als Bemerkenswert bezeichnet Gilbert Krausener, Vizepräsident des Wirtschafts- und Sozialrates, der den Bericht vostellte, dass Lothringen als Grenzregion im Handelsbereich mit 548.000 Arbeitsplätzen auf das Niveau von 1999 abgerutscht sei. Krausener verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass in Deutschland die Zahl der exportierenden Firmen um bis zu 15 Prozent angestiegen sei. Ähnliches sei in Lothringen nicht einmal im Ansatz zu sehen. Man habe einen großen Rückstand im tertiären Bereich, führte der Präsident des Rates, Roger Cayzelle, an.

Eine Strukturschwäche Lothringens, die seit Jahren besteht, liegt im Einsatz der Mittel für Forschung und Entwicklung. Von den zur Verfügung stehenden 310 Millionen Euro werden nur 2,7 Prozent im Bereich der Hochtechnologie eingesetzt.

Kein Wachstum

Derzeit gilt Lothringen noch als en Land der Energie und des Automobils. In den Zulieferfabriken und bei Smart sind insgesamt 35.000 Personen beschäftigt. «Aber», warnte Vizepräsident Krausener, «wir befinden uns hier in einem Sektor, der kein Wachstum mehr aufweist.» Der Energiebereich weist ein Wachstum von 0,7 Prozent aus. Hier spielt der Atomkraftwerkspark in Cattenom eine nicht unwesentliche Rolle.

Luxemburg ist für lothringische Grenzgänger ein gelobtes Land. Ihre Zahl stieg zwischen den Jahren 2000 und 2010 jährlich um 2.800 an. Ein Rekordniveau wurde im Juni 2011 mit 76.960 Grenzgängern erreicht. Nach Angaben des Wirtschafts- und Sozialrates verfügte das Großherzogtum im Juni 2011 über 353.000 Arbeitsplätze. Jeder 5. davon (22 Prozent) wurde von einem Lothringer besetzt. Im Jahre 1990 war es nicht einmal jeder zehnte (neun Prozent). Die Zunahme der lothringischen Grenzgänger erfolgte in Schüben mit Einbrüchen im Januar 2008, im Januar 2009, im Januar 2010 und im Januar 2011. Gründe für diese Einbrüche werden in dem Bericht nicht genannt.

Rezession überwunden

Die lothringischen Wirtschafts- Sozial- und Umweltpolitiker stellen in ihrem Bericht fest, dass Luxemburg die Folgen der Rezession schnell überwunden habe. Seit der Rezession nach der Finanzkrise läge der Rhythmus der Schaffng von neuen Arbeitsplätzen aber deutlich unter der dem von vor der Krise. Bei der Anpassung von Arbeitsplätzen in den Unternehmen in Luxemburg seien Grenzgänger überdies überproportional betroffen gewesen. Nach der Bewältigung der Rezession können man nun feststellen, dass nun Arbeitsplätze zwischen Luxemburgern und Grenzgängern in gleichem Maße besetzt würden. Vorher seinen Grenzgänger bevorzugt worden.