Die Ratingagentur Standard & Poors (S&P) hat die Kreditwürdigkeit Ungarns gesenkt. Zugleich beließ S&P den Ausblick auf «Negativ». Die langfristige Bewertung wurde von «BBB-» auf «BB+» herabgestuft, die kurzfristige von «A-3» auf «B». S&P begründete den Schritt am Mittwoch mit einer abnehmenden Verlässlichkeit der politischen Rahmenbedingungen in dem Land, die das Umfeld für Investoren belaste. Dies habe negative Auswirkungen auf die mittelfristigen Wachstumsaussichten Ungarns. Zudem sei auch die schwächere Verfassung der Weltwirtschaft schlecht für Ungarns Kreditwürdigkeit.
Zum Euro verbilligte sich der Forint auf bis zu 308,56 Forint. Vor der Bekanntgabe von S&P, die Kreditwürdigkeit des osteuropäischen Landes nur noch mit der «Ramsch»-Note «BB+» zu bewerten, hatte der Euro bei 304 Forint notiert. Der Leitindex der Budapester Aktienbörse verlor zur Eröffnung 1,9 Prozent. «Der Entscheidung von S&P könnte ein ähnlicher Schritt von Fitch folgen, und die Herunterstufungen erhöhen den Druck auf die Regierung, den Konditionen von EU und IWF (zum Erhalt von Hilfen) zuzustimmen», hieß es in einem Kommentar der Citibank. Vorigen Monat hatte sich die Ratingagentur Moody’s bereits kritisch zu den Aussichten Ungarns geäußert und die Bonität auf Ramsch-Niveau heruntergestuft.
Der Euro notierte zum Dollar bei 1,3102 Dollar nach 1,3044 am Vorabend in New York. Händlern zufolge griffen unter anderem arabische Investoren bei der Gemeinschaftswährung zu. Der Bund-Future notierte nach seinen deutlichen Vortagesgewinnen 46 Ticks niedriger bei 137,37 Punkten.
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