Samstag27. Dezember 2025

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119 Einsätze in zwei Stunden

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LUXEMBURG - Umgefallene Bäume, überschwemmte Straßen und fliegende Objekte hielten am Donnerstag die Feuerwehr in Atem. Und die Wasserpegel werden noch steigen.

Sturmtief «Andrea» hielt während etwas mehr als zwei Stunden die Feuerwehren quer durch das Land in Atem. 67 Bäume fielen um, 27 Keller liefen voll, 6 Straßen wurden überschwemmt, 13 Dächer erlitten Schäden, 3 Leuchtreklamen wurden abgerissen, 2 Hausfassaden wurden beschädigt und 1 Baugerüst fiel um. Zwischen 12.00 und 14.00 Uhr mussten die Rettungskräfte insgesamt 119-Mal ausrücken.

Gegen 7.00 Uhr schon landete ein Baum zwischen Harlange und Bavigne auf der Fahrbahn. Ab 11.00 Uhr, als der Sturm an Stärke zulegte, wurden zwischen Troine und Hoffelt, Heinerscheid und der Rossmühle, Nieder- und Oberwampach Bäume gemeldet, welche die Straße versperrten. Zwischen Kautenbach und Consthum knickte ein Baum ein und versperrte einen Teil der Fahrbahn. Dasselbe Szenarion ereignete sich auf der Strecke Wiltz-Kautenbach. Zwischen Frisange und Schlammestee musste die Feuerwehr einen dicken Ast von der Fahrbahn entfernen. Auf der A4 bei der Ausfahrt Foetz hatte ein LKW eine Tür verloren. Vielerorts lagen Objekte auf der Fahrbahn.

Sturmmeldungen

Auch am Nachmittag riss die Serie der Sturmmeldungen nicht ab. Die Strecken Boxhorn – Clervaux und Dellen – Mertzig mussten wegen umgefallenen Bäumen gesperrt werden. Knapp eine Viertelstunde später wurden die N1 bei Findel, die N10 zwischen Heisdorf und Bettel, die N2 zwischen Moutfort und Assel sowie die N17 zwischen Fouhren und Vianden ebenfalls wegen durch den Wind umgeknickte Bäume für jeglichen Verkehr gesperrt. Idem auf den Strecken zwischen Niederwampach und Schleif, zwischen Lipperscheid und Goebelsmühle sowie zwischen Consdorf und Christnach. Auf der N27 beim Riesenhof versperrten sogar zwei dicke Bäume den Autofahrern den Weg.

Auf einem Feldweg zwischen Mertzig und Dellen wurde eine Frau beim Spazierengehen von einem dicken Ast am Bein getroffen, welcher durch eine Windböe von einem Baum abgerissen wurde. Das Opfer wurde mit einem Oberschenkelbruch ins Krankenhaus gebracht.

Nach dem Wind kam das Wasser

Nach den Bäumen wurden die Rettungsdienste durch das Wasser in Atem gehalten. Im Süden des Landes hagelte es. Unter anderem die A3 zwischen dem Kreisverkehr Gluck und dem Gaspericher Verteilerkreuz stand das Wasser bis zu 15 Zentimeter hoch. Die Straßen zwischen Michelbuch und Colmar-Berg wurde wegen Überflutung ganz gesperrt. Zwischen Ellange und Reckange/Mess war eine Spur zu. Besonders auf den Autobahn Auf- und Abfahrten wurde zu erhöhter Vorsicht geraten. Gegen 14.30 Uhr dann wurde die Auffahrt von der A6 auf die A4 in Richtung Hollerich wegen Hochwassers für den Verkehr gesperrt. Aber auch etliche Bäume fielen noch um, zum Beispiel zwischen Tuntange und Hollenfels und in der Rue de Neudorf in Luxemburg.

Alle Jahre wieder …

Gegen 15.20 Uhr dann wurden in Ettelbrück alle Leute aufgerufen, ihr Auto umgehend vom Parking Deichwiese zu entfernen. Das Wasser stieg dort sehr schnell.

In Bettemburg in der Rue Michel Hack löste sich wegen des starken Windes ein Teil einer Fassade von der Mauer. Niemand wurde verletzt. Die Feuerwehr löst die gesamte Fassade, um das Unfallrisiko zu reduzieren.
In Esch/Alzette, auf dem Boulevard Kennedy fielen Dachziegel auf die Straße. Auch hier kam niemand zu Schaden.

Wasser steigt weiter

Vielerorts mussten Keller ausgepumpt werden. Wegen des Windes und der nassen Fahrbahnen kam es auch zu einigen Unfällen, zum Beispiel in Warken, auf der A1 bei Munsbach, auf der A13 in Höhe Petange und auf der A7 zwischen Lorentzweiler und Schönfels, bei denen aber niemand ernsthaft verletzt wurde.
Im Laufe des Nachmittags beruhigte sich die Lage aber zunehmend. Gegen 18.20 Uhr fiel jedoch ein Baum zwischen Niederfeulen und Heiderscheid auf ein Auto. Die Straße zwischen Kautenbach und Consthum musste wegen eines entwurzelten Baumes am frühen Abend gesperrt werden.

Die Feuerwehr warnt aber noch vor Hochwasser. Der Pegel der Mosel stieg im Laufe des Donnerstagmorgens stetig an. Die sogenannte „cote de vigilance“ (Wachsamkeitsstufe) wurde noch am Donnerstagnachmittag erreicht. Die Warnstufe wird laut Schifffahrtsamt in Stadtbredimus jedoch erst am Freitag erreicht werden. Der Schiffsverkehr ist auf Mosel und Saar wegen Hochwassers streckenweise eingestellt worden. Auf der Mosel zwischen der luxemburgischen Grenze und Trier dürfen seit dem frühen Donnerstagnachmittag keine Schiffe mehr fahren, wie ein Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamts Bingen sagte. In Trier war die entscheidende Marke von 6,95 Meter übersprungen.

Auch die Sauer trat aus ihrem Flussbett und überschwemmte die umliegenden Wiesen, Felder und manchmal auch Straßen. Auch hier wird die Wachsamkeitsstufe, stellenweise sogar die sogenannte „cote d’alerte“ (Warnstufe) am späten Donnerstagabend erreicht werden. Im Einzugsgebiet der Alzette wird auch nicht ausgeschlossen, dass an einzelnen Messstationen die Warnstufe (überschritten wird.