Christliche Händler vom Volk der Igbo waren nach Polizeiangaben vor der Eröffnung ihrer Geschäfte in Mubi im Staat Adamawa zu einem Treffen zusammengekommen, als Bewaffnete das Feuer eröffneten. Dabei hätten die Angreifer «Gott ist groß» gerufen, berichteten Augenzeugen.
Zuvor hatte ein Sprecher der radikalislamischen Sekte Boko Haram angekündigt, im überwiegend muslimischen Norden Nigerias gezielt Christen anzugreifen. Die Polizei machte Boko Haram für den Anschlag am Freitag verantwortlich, bei dem 15 weitere Menschen verletzt wurden.
Unter dem Tisch versteckt
«Wir haben Schüsse durch die Fenster gehört», sagte Okey Raymond, der an dem Treffen der Igbo teilnahm. «Jeder hat versucht, sich in Sicherheit zu bringen. Die Bewaffneten riefen: ‚Gott ist groß‘, während sie auf uns schossen.» Er habe sich zunächst unter einem Tisch versteckt und sei dann durch die Hintertür geflohen, sagte Raymond.
Bereits am Donnerstagabend waren in der Stadt Gombe mindestens sechs Menschen bei einem Angriff auf eine Kirche ums Leben gekommen. Zu dem Anschlag bekannte sich niemand. Der Verdacht fiel jedoch auch in diesem Fall auf Boko Haram, die sich zuletzt zu Bombenanschlägen auf mehrere Kirchen mit mindestens 42 Toten am Weihnachtstag bekannt hatten. Nach der Anschlagsserie verhängte Präsident Goodluck Jonathan den Ausnahmezustand über Teile des Landes. Gombe gehörte jedoch nicht zu dieser Region.
Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AP war Boko Haram im vergangenen Jahr für mindestens 510 Morde verantwortlich. Die Islamisten kämpfen im Norden des Landes für die Einführung des islamischen Rechtssystems Scharia.
Zu Demaart
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