Die DP-Abgeordnete Anne Brasseur wollte in einer parlamentarischen Frage von Familienministerin Marie-Josée Jacobs wissen, ob eine Vergrößerung der Schülerkapazität des LTPS (Lycée technique pour professions de santé) geplant sei. Die Ministerin hatte vor ein paar Wochen gesagt, es gebe nicht ausreichend Krankenpfleger in Luxemburg. Es gebe zwar genügend Kandidaten, die man aber wegen Platz- und Geldmangels nicht im LTPS aufzunehmen könne.
Angesichts des Mangels an Pflegepersonal überlege man, Personal aus dem Ausland zu „importieren“, unter anderem aus Tunesien, wo viele Krankenschwestern keinen Arbeitsplatz fänden, so Jacobs. Diese Aussage hatte für Unmut bei der Vereinigung der Krankenpfleger und den Verantwortlichen des Lyzeums gesorgt.
Kein neues Problem
In ihrer gemeinsamen Antwort auf die parlamentarische Frage betonen die Ministerinnen Marie-Josée Jacobs Jacobs (Familie) und Mady Delvaux (Schule), dass seit vielen Jahren ein Mangel an qualifiziertem Fachpersonal in den Krankenhäusern existiert, der bis jetzt durch die Einstellung von Grenzgängern kompensiert wurde. Man habe jedoch angefangen, den Zugang zu den Gesundheitsberufen zu vereinfachen, indem man unter anderem mehr Ausbildungsmöglichkeiten bereitstellt und den Übergang vom Beruf des „Aide soignant“ zu dem des Krankenpflegers (infirmier) fördert. Die Einschreibungen im LTPS seien daraufhin von 372 auf über 1000 gestiegen, erklären beide Ministerinnen.
Im Augenblick sei aber leider nicht nur die Kapazität des Lyzeums erschöpft, es gebe auch nicht genug Praktikumsstellen in den Krankenhäusern. Dazu komme ein Mangel an Lehrkräften. Die Regierung habe deshalb beschlossen, das LTPS zu vergrößern. In Luxemburg sollen demnächst 780 Jugendliche ihre Ausbildung absolvieren können. Dazu komme eine zweite Schule in Ettelbrück, die 420 Schüler aufnehmen kann. Im Süden soll in der Gemeinde Bascharage ein Ausbildungszentrum mit 400 Plätzen entstehen. In naher Zukunft sollen auf diese Weise 1600 Ausbildungsplätze garantiert werden.
Zu Demaart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können