Das US-Militär hat bereits Untersuchungen eingeleitet, wie US-Medien berichteten. Demnach konnte aber bis zum Mittwochabend (Ortszeit) nicht herausgefunden werden, ob das Video echt ist und welche US-Soldaten dabei möglicherweise eine Rolle spielten.
Das nur 39 Sekunden lange Video kursierte am Mittwochmorgen erstmals im Internet. Darauf sind vier mutmaßliche Marineinfanteristen in Kampfanzügen zu sehen, die lachend über den Körpern von drei Männern ihre Notdurft verrichten. Eine Video-Unterschrift beschreibt die Urinierenden als Mitglieder eines Sniper-Teams aus Camp Lejeune (US-Staat North Carolina), die Toten als Taliban.
Der «Washington Post» zufolge tragen die Leichen Kleidung in afghanischem Stil, aber es sei unmöglich zu sagen, ob es sich um Zivilisten oder in Kämpfen getötete Rebellen handele. Die Zeitung zitierte einen Sprecher der US-Marineinfanterie mit den Worten, die im Video gezeigten Handlungen stünden «im Widerspruch zu unseren Kernwerten und spiegeln nicht den Charakter der Marines in unserem Korps wider».
Isaf verurteilte Internet-Video
Die Internationale Schutztruppe Isaf hat die mutmaßliche Schändung getöteter Taliban-Kämpfer durch US-Soldaten in Afghanistan scharf verurteilt. «Diese respektlose Tat ist unerklärlich und nicht in Übereinstimmung mit den hohen moralischen Maßstäben, die wir von Koalitionstruppen erwarten», teilte die Isaf am Donnerstag mit. Auf einem seit Mittwoch im Internet kursierenden Video, dessen Echtheit bislang nicht bestätigt ist, urinieren US-Soldaten angeblich auf getötete Aufständische.
Die Isaf teilte weiter mit, die in dem Video gezeigten Taten «scheinen von einer kleinen Gruppe amerikanischer Individuen ausgeführt worden zu sein, die anscheinend nicht mehr in Afghanistan dienen». Die USA hätten eine Untersuchung eingeleitet. «Jedes Individuum, dessen Teilnahme (an der mutmaßlichen Schändung) bestätigt wird, wird vollständig zur Rechenschaft gezogen werden.»
Zu Demaart
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