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Wie warme Semmeln

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(Tageblatt-Archiv)

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Die neue Luxemburger Staatsanleihe, die Ende letzter Woche angekündigt wurde, ist am Markt auf großes Interesse bei den Kreditgebern gestoßen.

Insgesamt eine Milliarde Euro neue Schulden wird der Luxemburger Staat über die neue zehnjährige Staatsanleihe aufnehmen. Dafür bietet er den Kreditgebern einen jährlichen Zinssatz von 2,25 Prozent.

Das Interesse der Geldgeber war groß: Sie haben dem Luxemburger Staat insgesamt 2,6 Milliarden Euro angeboten. Das teilte ein Sprecher der „Trésorerie de l’Etat“ am Montag mit.

Mehr als eine Milliarde neuer Schulden hat der Staat jedoch nicht aufnehmen dürfen. Das Haushaltsgesetz von 2011 sah zusätzliche Schulden von 0,5 Milliarden vor, und das Haushaltsgesetz von 2012 weitere 0,5 Milliarden.

Voraussichtlich keine weitere Anleihe

«Das müsste unseren Bedürfnissen für das Gesamtjahr 2012 entsprechen», so der Sprecher der „Trésorerie de l’Etat“. „Ich glaube nicht, dass wir dieses Jahr noch eine weitere Staatsanleihe benötigen werden.“

Verkauft wurde die Staatsanleihe nur an institutionelle Investoren, wie etwa Banken und Pensionsfonds. Insgesamt 27 Prozent der Summe kommen von Luxemburger Kreditgebern, 15 Prozent aus Deutschland und je etwa fünf Prozent aus Frankreich, der Schweiz, Korea, Großbritannien und den Niederlanden.

Zinssatz von 2,25 Prozent

Private Investoren können die Staatsanleihen später am Markt kaufen, sie durften bei der Ausgabe der Papiere nicht mitzeichnen. Am 21. März 2012 wird der Staat das Geld erhalten. Ab dann werden die Papiere an der Luxemburger Börse notiert und können von Privatinvestoren gekauft werden.
Für den Staat als Kreditnehmer ist es deutlich weniger aufwendig, die Schulden bei institutionellen Investoren als bei Privatleuten aufzunehmen, erklärte der Sprecher auf Tageblatt-Anfrage. So sei beispielsweise die Prozedur viel kürzer: Gestern Morgen lagen innerhalb einer Stunde Angebote von 2,6 Milliarden Euro auf dem Tisch – werden die Schulden hingegen an private Investoren verkauft, so gebe es eine Zeichnungsfrist von etwa zwei Wochen. Und in dieser Zeit könnten sich schlimmstenfalls sogar die Kreditbedingungen am Markt verändern. Das sei demnach aufwendiger und auch teurer für den Staat.

Der Emissionspreis liegt bei 99,628 Prozent, so die „Trésorerie de l’Etat“. Die Rendite für die Investoren liege demnach bei 2,292 Prozent. „Damit liegen wir in etwa wie die anderen AAA-Staaten in Europa“, so der Sprecher. Deutschland hingegen bietet den Investoren „nur“ Zinsen von in etwa 1,75 Prozent. Dass Luxemburg mehr als sein Nachbarland zahlen muss, erklärt sich die „Trésorerie de l’Etat“ so: „Deutschland wird halt als das Beste angesehen. Und es sind das Angebot und die Nachfrage, die den Preis bestimmen.“

Dennoch zahlt auch Luxemburg weniger Zinsen als auf seine vorherigen Staatsanleihen. Im Jahr 2010 bot der Staat 3,375 Prozent und 2008 waren es 3,75 Prozent.