Headlines

Konzernspitze erhält kleinere Boni

Konzernspitze erhält kleinere Boni
(dpa-Archiv)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Top-Manager der Schweizer Großbank UBS spüren den Gewinneinbruch des letzten Jahres auch in der eigenen Tasche. Am Hungertuch müssen sie jedoch nicht nagen.

Lohn und Bonus der Mitglieder der Konzernleitung für 2011 wurden um gut 20 Prozent auf 70,13 Millionen Franken (58 Millionen Euro) gekürzt, wie es im am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht heißt. Der Reingewinn der größten Schweizer Bank war um rund 44 Prozent auf rund 4,2 Milliarden Franken gesunken. Ein Teil der Boni wird erst später ausgezahlt und ist zu einem guten Teil vom zukünftigen Gewinn und vom Aktienkurs abhängig.

Am besten bezahlter UBS-Top-Manager war mit 9,2 Millionen Franken der Chef des amerikanischen Vermögensverwaltungsgeschäfts, Robert McCann. Er führte seine Sparte im letzten Jahr in schwarze Zahlen und erhielt knapp acht Millionen Franken Bonus. Investmentbank-Chef Carsten Kengeter, der im Jahr davor mit gut neun Millionen Franken die Gehaltsliste anführte, verzichtete nach dem Handelsskandal in London vom vergangenen Herbst auf einen Bonus. Kengeters Sparte war im zweiten Halbjahr in die roten Zahlen gerutscht.

Löhne in Millionenhöhe

Konzernchef Sergio Ermotti, der am 1. April 2011 bei UBS eingestiegen und im Herbst nach dem Handelsskandal zum Konzernchef aufgestiegen war, erhielt insgesamt 6,35 Millionen Franken. Sein Vorgänger Oswald Grübel beschied sich wie schon im Jahr davor mit seinem Grundlohn, der sich im letzten Jahr auf 2,23 Millionen Franken belief.

Von einem Einkommen wie es etwa Barclays -Chef Bob Diamond dieses Jahr nach Hause trägt, können die Schweizer nur träumen. Diamond erhielt einschließlich Zahlungen aus früheren Jahren umgerechnet 20 Millionen Euro.

Mitarbeiter bekommen weniger

Die UBS-Konzernspitze kommt bei den Erfolgsprämien aber immer noch etwas besser weg als andere Mitarbeiter der Bank. Der gesamt Bonus-Pool, den die Bank bereits für 2010 leicht auf 4,25 Milliarden Franken gekürzt hatte, schrumpfte 2011 um weitere rund 40 Prozent auf rund 2,57 Milliarden Franken. Allerdings wurden in den letzten Jahren die Festlöhne in vielen Fällen erhöht.

UBS-Präsident Kaspar Villiger erhielt wie im Vorjahr 1,49 Millionen Franken in bar und in Aktien. Auch die Honorare der anderen Mitglieder des Verwaltungsrates veränderten sich kaum. Der designierte UBS-Präsident Axel Weber soll wie bereits vereinbart zum Amtsantritt zwei Millionen Franken und 200.000 auf ein Jahr gesperrte UBS-Aktien erhalten. Sein jährliches Einkommen wird sich auf ebenfalls zwei Millionen Franken sowie 200.000 Aktien belaufen, die dann aber für vier Jahre blockiert sind.