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Nicht überall erlaubt

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Ostereier kennt jeder. Das Disco-Verbot vor dem Fest dagegen überrascht so manchen. In Deutschland ist ein solches Verbot jedoch in vielen Bundesländern Usus. In Luxemburg darf jedoch auch am Osterwochenende getanzt werden.

Das Tanzverbot, das viele deutsche Bundesländer für verschiedene Feiertage eingeführt haben, hat in Luxemburg keine gesetzliche Basis. Deshalb finden überall im Großherzogtum auch während den Feiertagen Konzerte und Feiern statt. Höhepunkt des Osterwochenendes ist sicherlich die traditionelle Emaischen, in Nospelt und in Luxemburg. In Nospelt beginnt die Feier mit einem Tanzbal am Freitag und endet mit dem traditionellen Ostermarkt am Montag. Aber auch in anderen Dörfern finden Osterfeste statt. Am Freitag wird so unter anderem in Clervaux, in Schengen, in Rosport und im Préizerdaul musiziert und gefeiert.

Auch viele Konzerthallen stellen den Betrieb an den Feiertagen nicht ein. In der Rockhal tritt am Montag der englische Rock-Poet Pete Doherty auf. In der Kulturfabrik in Esch/Alzette steht ein Konzert der US-Band „Corrosion of conformity“ auf dem Programm. Auch die „Revue 2012“ (Grand Théâtre de Luxembourg) macht am Osterwochenende keine Pause. In Inouï, in Redange/Attert sind zwei Konzerte programmiert: Am Freitag steht die Norman Beaker Band auf der Bühne und am Samstag tritt Blues-Musiker Carlos Del Junco auf.

Viele Museen haben auf

Überall in Luxemburg haben am nächsten Wochenende des Weiteren die Museen geöffnet. Unter anderem die Bockkasematten, die Petrusskasematten, der Wenzel Tour und die City Promenade sind geöffnet. Der Pétrusse-Express (Minizug) in der Hauptstadt fährt auch. Man kann ebenfalls das Freilichtmuseum „Robbesscheier“ in Munshausen, das Nationale Museum für Militärgeschichte in Diekirch, den Schmetterlingsgarten in Grevenmacher, das Aquarium in Wasserbillig, das Nationale Museum der luxemburgischen Eisenerzgruben, das Abteimuseum in Echternach, die Schlösser Larochette, Beaufort und Vianden sowie mehrere Weinkeller besuchen.

Anders als in Luxemburg pochen die meisten deutschen Bundesländer, darunter auch Rheinland-Pfalz, trotz kritischer Stimmen auf das Disco-Verbot vor Ostern. „Die Landesregierung hält am Tanzverbot an den Kar- und Ostertagen fest. Das ist immer noch zeitgemäß“, sagte Innenstaatssekretär Jürgen Häfner (SPD) in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Mainz. „Wir wollen, dass die besonders schützenswerten, also sogenannten stillen Feiertage weiterhin respektiert werden. Das entspricht dem Wunsch der Mehrheit der Bevölkerung. Wir sind ein christlich geprägtes Bundesland.“ Das Tanzverbot nach dem Landesfeiertagsgesetz gilt von Gründonnerstag, 4.00 Uhr, bis zum Ostersonntag, 16.00 Uhr.

Maßnahme für die Ruhe

„An Ostern sind es gleich mehrere stille Feiertage mit Tanzverbot. Das ist aber auch angemessen, weil es sich um das höchste kirchliche Fest im Jahr handelt“, sagte Häfner weiter. An Ostern seien die Gottesdienste in der Regel so gut besucht wie an Weihnachten. „Am Ostersonntag nach 16.00 Uhr kann es wieder richtige Feste mit Tanzen geben. Dann gibt es wirklich etwas zu feiern, dann veranstalten auch die Kirchen fröhliche Feste.“ Häfner betonte, es sei zudem eine gesellschaftspolitische Aufgabe, „die Voraussetzungen zu schaffen, dass die Bürger an Ostern zur Ruhe kommen. Die Karwoche dient dazu, auch junge Menschen zu Ostern hinzuführen.“

Weitere Bundesländer, die an den Osterfeiertagen ein Tanzverbot beschlossen haben sind Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und das Saarland. Einige Länder haben ein Verbot für die vier Feiertage beschlossen, andere Länder wiederum beschränken es auf Karfreitag. Lediglich in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen darf am Osterwochenende die ganze Zeit getanzt und musiziert werden.

Vor allem manche jüngere Menschen begegnen dem Disco-Verbot vor Ostern mit Unverständnis. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass in vielen Bundesländern an den Feiertagen verbotene Tanz- und Musikveranstaltungen sowie Flashmobs für eine Aufhebung des Verbots stattfinden.