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Führerschein: Es staut weiterhin

Führerschein: Es staut weiterhin
(AFP)

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Seit der Neuregelung der theoretischen Prüfung stieg die Erfolgsquote beim Führerschein von 50 auf knapp 90 Prozent. Doch es mangelt an Fahrlehrern und –prüfern, um dem Ansturm gerecht zu werden.

Durch die Änderung der Fragestellung bei der theoretischen Fahrprüfung im Mai 2010, stieg die Anzahl der Erfolge von etwa 50 auf knapp 90 Prozent an. Fernand Mayer, Präsident der Fahrlehrerföderation lobt diese Verbesserung gegenüber Tageblatt.lu. «Die Fragen sind verständlicher formuliert, die sprachlichen Zweideutigkeiten verschwunden», so Mayer. Früher hatte man auf eine Frage maximal vier mögliche Antworten, die alle «richtig» sein konnten. Dies ergab eine Quote von 1 zu 15 pro Frage. Seit Mai 2010 gibt es pro Frage nur noch 2 bis maximal 3 präzise Möglichkeiten zu antworten. Und nur eine ist richtig.

Diese viel höhere Erfolgsquote sei in jeglicher Hinsicht positiv zu betrachten, betont Mayer. «Doch dadurch melden sich natürlich auch mehr Fahrschüler zu den praktischen Stunden an. Die ansteigende Schülerzahl kann aber nur durch ebenfalls mehr Fahrlehrer und Prüfer Sinn machen. Doch bislang wurden nur vier zusätzliche Prüfer eingestellt, davon drei auf Abruf. Letztere arbeiten eigentlich schon in Vollzeit für die SNCA», so Mayer. «Mehr können momentan nicht eingestellt werden.»

Lange Wartezeiten

Aber auch der Mangel an Fahrlehrern stelle ein Problem dar, so der Präsident des Verbandes. Allein die Ausbildung dauere in der Regel 9 bis 12 Monate. Geprüft werden die Lehrer nur an drei Terminen im Jahr. Diese Regelung reduziere die Zahl potentieller Fahrlehrer sehr stark. Aus diesen Gründen resultiere die lange Wartezeit für die Schüler.

Das angestrebte Ziel von 8 bis 10 Wochen, das der Nachhaltigkeitsminister Claude Wiseler (CSV) als Antwort in einer parlamentarischen Frage des Abgeordneten Serge Wilmes (CSV) anführt, sei nicht realistisch, so Mayer. «Von der ersten Anmeldung bis zum Besitz des Führerscheins nur 8 bis 10 Wochen verstreichen zu lassen, ist zurzeit nur in wenigen Einzelfällen möglich», so Fernand Mayer. «Schon alleine nach der bestandenen theoretischen Prüfung können oft 2 bis 3 Monate bis zur ersten Fahrstunde vergehen. Auch zwischen den einzelnen Stunden, kann, je nach Fahrschule, viel Wartezeit verstreichen.»

Laut Angaben, die Claude Wiseler in der parlamentarischen Antwort angibt, pendelte sich die Zahl bestandener Praxis-Examen zwischen 2005 und 2010 bei etwa 11.000 bis 12.000 Fahrschülern pro Jahr ein. 2011, zurückzuführen auf die neue Regelung bei der theoretischen Prüfung, explodierte die Zahl der Prüfungen förmlich und stieg auf knapp 15.000 an.