Diese Information bestätigte Charité-Sprecherin Stefanie Winde. Zugleich wies die Universitätsklinik den Vorwurf einer ukrainischen Ärztin zurück, «hier aus politischen Gründen bestimmte Empfehlungen abzugeben».
Die Gefängnisärztin Tatjana Demtschenko hatte den deutschen Ärzten nach Angaben der Agentur Interfax vorgeworfen, nicht nur den Gesundheitszustand Timoschenkos zu bewerten. Timoschenko war im Vorjahr in einem international kritisierten Gerichtsverfahren wegen angeblichen Machtmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden, in dieser Woche beginnt ein weiterer Prozess.
Verlegung in eine Klinik?
Charité-Chef Karl Max Einhäupl hatte zusammen mit dem Orthopäden Norbert Haas am vergangenen Freitag die Behandlungsmöglichkeiten für Timoschenko im Krankenhaus Nummer 5 in Charkow untersucht. Sie sollten auf Einladung der ukrainischen Behörden entscheiden, ob Timoschenko wegen ihrer starken Schmerzen vom Straflager in diese Klinik verlegt werden soll. Die 51-Jährige leidet seit Oktober an einem Bandscheibenvorfall.
In einer kurzen Stellungnahme wiesen die deutschen Spezialisten Kritik zurück, sie hätten aus politischen Gründen das Gutachten um Tage verzögert. An diesem Donnerstag beginnt ein zweiter Strafprozess gegen die Oppositionsführerin, die wegen Veruntreuung und Steuerhinterziehung angeklagt ist. Einhäupl hatte am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa gesagt, Timoschenko «ist jetzt nicht verhandlungsfähig».
Zu Demaart
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