Sonntag28. Dezember 2025

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Timoschenko darf Straflager verlassen

Timoschenko darf Straflager verlassen
(dpa)

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Die inhaftierte ukrainische Ex-Ministerpräsidentin Timoschenko verlässt das Straflager - wegen ihrer schweren Rückenschmerzen kommt sie in ein Krankenhaus.

Die in der Haft erkrankte ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko darf wegen ihrer Rückenprobleme außerhalb des Straflagers behandelt werden. Die 51-Jährige werde in ein Spezialkrankenhaus verlegt, das wie die Haftanstalt in Charkow rund 450 Kilometer östlich von Kiew liegt, teilte das Gesundheitsministerium der Ex-Sowjetrepublik am Montag mit. Timoschenkos Verteidiger will aber eine Therapie in Deutschland erreichen.

Die Oppositionsführerin traue den Spezialisten des Ministeriums nicht, sagte ihr Rechtsanwalt Sergej Wlassenko. «Diese Leute haben Timoschenko sechs Monate lang für gesund erklärt.» Nun aber würden sie plötzlich Gesundheitsbeschwerden einräumen.

«Schwer krank»

Weiter offen ist eine Verlegung der Oppositionsführerin in die Berliner Klinik Charité, um die sich die Bundesregierung in Verhandlungen mit der Ukraine bemüht. Die ukrainische Strafprozessordnung sieht derzeit für Häftlinge eine Therapie im Ausland nicht vor. Die Klinik in Charkow sei modern ausgestattet und erfülle alle Anforderungen der deutschen Ärzte, die Timoschenko untersucht hatten, teilte das Ministerium mit.

Timoschenko sei «schwer krank», hatten zwei Ärzte der Charité nach einer Untersuchung festgestellt. Eine Behandlung im Straflager sei nicht möglich. Nach Angaben ihrer Tochter leidet Timoschenko unter anderem an einem Bandscheibenvorfall.

Ein Vertrag

Derzeit ist unklar, ob die Regierung in Kiew zum Entgegenkommen bereit ist. Sie hofft aber auf Unterzeichnung eines am vergangenen Freitag paraphierten Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union.

Die Führerin der prowestlichen Orangenen Revolution von 2004 und Erzrivalin von Präsident Viktor Janukowitsch war im Oktober 2011 in einem international kritisierten Prozess wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Ihr drohen weitere Verfahren.