Bei eisigen Temparaturen ist der Extremsportler Ernst Bromeis am Mittwoch in den Alpen zu seinem Rekordversuch aufgebrochen, den gesamten Rhein zu durchschwimmen. «Es war bitterkalt, aber es ist alles gut gegangen», sagte der 43-jährige Schweizer nach Bewältigung der ersten Etappe. Bromeis hatte sich auf die Aktion «Das Blaue Wunder Rhein» jahrelang vorbereitet. «Ich bin froh, dass es nun endlich begonnen hat», sagte der durchtrainierte Naturliebhaber.
Zum Startschuss im Tomasee im Alpenkanton Graubünden trug er einen leuchtend roten Thriatlon-Schwimmanzug. Doch von «Schwimmen» konnte noch nicht wirklich die Rede sein. Der See – mehr als 2300 Meter über dem Meeresspiegel – gilt als Quelle des Vorderrheins. Da er noch zugefroren ist, musste für den symbolischen Auftakt erst ein Loch in die Eisfläche gehackt werden.
Skilaufen und Waten
Der Rest der ersten Etappe war eine Kombination von Skilaufen und kräftigem Waten: Der weltbekannte Strom ist seinem Quellgebiet meist noch zu flach ist, um «schwimmbar» zu sein. Von diesem Donnerstag kann Bromeis dann auch richtig eintauchen, da das Wasser immer tiefer wird. «Er will sich dann aber über den langen noch eine zusätzlichen kurzen Warmhalteanzug streifen», berichtete eine Helferin. «Der Thriatlonanzug allein hat sich im Eiswasser hier oben wohl doch als nicht ausreichend erwiesen.»
Einen Monat lang will Bromeis im Tagesdurchschnitt etwa 50 Kilometer im Wasser zurücklegen und so am 31. Mai die Rheinmündung bei Rotterdam erreichen. «Wasser ist verletzlich, ja zerstörbar, und doch unverzichtbarer Quell unseres Lebens», sagte er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa zum Anliegen seiner Aktion. «Wir müssen es schützen, darauf will ich aufmerksam machen.»
1233 Kilometer
Über die einzelnen Etappen der insgesamt 1233 Kilometer langen Wassertour berichtet der Extremsportler in einem Internet-Blog sowie bei Facebook.
Der gebürtige Graubündener Bromeis gilt seit 2008 als «Wasserbotschafter der Schweiz». Damals hatte er innerhalb eines Monats mehr als 200 Seen in seinem Heimatkanton durchquert. Die Extremsportaktion nannte er «Graubünden – das Blaue Wunder». 2010 durchschwamm er in 30 Tagen die jeweils größten Seen aller 26 Schweizer Kantone. Kurz nach diesem «Blauen Wunder Schweiz» begann er bereits mit den Vorbereitungen für «Das Blaue Wunder Rhein».
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