Gibt es einen Zusammenhang zwischen Feinstaubpartikeln in der Luft und Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Schlaganfällen? In einer parlamentarischen Frage zeigte sich der Abgeordnete Marcel Oberweis besorgt über die Luftverschmutzung, insbesondere über die Feinstaubbelastung und deren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Der Gesundheitsminister Mars di Bartolomeo und der delegierte Nachhaltigkeitsminister Marco Schank erklären sich.
Zahlreiche Studien belegen eine Korrelation zwischen Feinstaub und dessen Belastung auf die menschliche Gesundheit. Dennoch warnt der Gesundheitsminister vor der Genauigkeit solcher Studien. Es sei schwierig die genaue Feinstaubaussetzung eines Menschen auszumachen. Auch chronische und langfristige Belastungen würden dabei eine Rolle spielen. Viele Studien behandeln die Belastung anhand eines raumzeitlichen Modells. Andere wiederrum zeigten, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Zunahme von Feinstaub und jener der Luftverschmutzung gebe.
Luxemburg und Großregion
In Luxemburg und Großregion gibt es keine Studien zu diesem Thema. Ein solches grenzübergreifendes Projekt wird zurzeit in der Region Elsass auf die Beine gestellt. Das Luxemburger Gesundheitsministerium und die Uni Luxemburg haben bereits Kontakte mit den französischen Verantwortlichen des Projekts geknüpft, so Di Bartolomeo.
Als Hauptverursacher für die Luftverschmutzung gelten insbesondere Verbrennungsanlagen, der Straßenverkehr und die Industrie im Allgemeinen. Die Luxemburger Gesetzgebung schreibt festgelegte Höchstwerte von Staubemissionen für Verbrennungsanlagen vor. Diese Werte werden alle zwei Jahre durch zertifizierte Fachkräfte kontrolliert, versichert der Minister.
Straßenverkehr
In punkto Straßenverkehr nennt der delegierte Minister Maßnahmen zur Reduzierung der Staubpartikel. So gelten beispielsweise 50 Euro Steuernachlass bei Dieselfahrzeugen, die weniger als 10 Milligramm Feinstaub pro Kilometer ausstoßen.
In den Jahren 2010 bis 2011 arbeitete das Umweltamt ein neues Gesetz für Verbrennungsanlagen aus. So wurden strengere Grenzwerte, vor allem bei der Feinstaubbelastung, festgelegt. Diese Werte gelten nicht nur für die Dieselverbrennung, sondern auch für die Verbrennung anderer Stoffe wie beispielsweise Holz. Fabriken und Produktionsstätten müssen für die Einhaltung dieser festgelegten Grenzwerte durch Filtersysteme, sowie durch eine regelmäßige Kontrolle der Abgase, sorgen.
Auf lokaler Ebene wurden verschiedene Maßnahmen zur Reduzierung der Luftverschmutzung auf die Beine gestellt. In Luxemburg-Stadt und Umgebung soll in Zukunft vor allem die Tram für weniger Belastung durch Feinstaub sorgen, so Schank.
Zu Demaart
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