Headlines

Polizei warnt vor Scam-Anrufen

Polizei warnt vor Scam-Anrufen
(dpa)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

LUXEMBURG – Die neuartige Betrugsmasche "Scamming" häuft sich in Luxemburg. Dieser neue kriminelle Trend ermöglicht es dem Täter, durch einen Anruf, Zugriff auf persönliche Daten des heimischen Computers zu bekommen.

Die Polizei in Luxemburg warnt vor Scam-Anrufen. Diese neue Masche ermöglicht es dem sogenannten „Scammer“ per Telefon Kontakt zu seinem Opfer herzustellen. Der Anrufer hat einen ausgeprägten indischen Akzent und führt das Gespräch meist auf Englisch. Er gibt vor, Experte einer bekannten internationalen Firma, wie etwa Microsoft, zu sein. Im Gespräch gaukelt er dann vor, dass der Computer mit schädlicher Software infiziert sei.

Der Anrufer nutzt die Angst des Opfers aus, um es auf eine Fernwartungsliste (www.support.me, www.logmein.com oder ammyy.com) zu locken, unter dem Vorwand, von hier aus den Virus beseitigen zu können.

Datenklau und Bankkonten

Durch das Einloggen auf einer solchen Webseite überlassen die Opfer den Angreifern uneingeschränkten Zugriff auf den heimischen Rechner und damit auch die Einsicht in persönliche Daten und Bankkonten. Meist installieren die „Scammer“ Trojaner auf dem Computer und erlangen auf diese Weise die komplette Kontrolle über die Maschine.

Die neue Betrugsmasche ist weltweit zum regelrechten kriminellen Trend geworden. Nun hat „Scamming“ auch Luxemburg erreicht. Hierzulande gibt es laut Polizei bereits einige Fälle.

Enorme Folgen

Im schlimmsten Fall wird das Opfer nicht nur seines Geldes und seiner Daten beraubt, sondern muss auch noch hohe Reparaturkosten begleichen, um den Computer von den Schadprogrammen zu befreien. Die mildeste Strafe, mit der Internetbetrug geahndet wird sind zwei Monate bis zwei Jahre Gefängnis bzw. eine Geldstrafe von 500 bis 25.000 Euro, so Henri Eippers, Pressesprecher der Justiz gegenüber Tageblatt.lu. Wird zusätzlich der Computer ausspioniert, sowie Daten oder Programme modifiziert, dann muss der Betrüger mit mindestens vier Monaten Haft und mindestens 1250 Euro Strafe rechnen, so Eippers weiter. Kommt es zum Bankdatenklau, spricht man nicht mehr von Vergehen, sondern von einem Verbrechen. Hierauf stehen fünf bis zehn Jahre Gefängnis.

„Wer einen Anruf von einem angeblichen Computerexperten erhält, der ihn auf Probleme mit seinem PC hinweist, sollte dessen Aufforderungen auf keinen Fall nachkommen und das Gespräch sofort beenden“, warnt die Organisation Cases.