Schweden hat den 57. Eurovision Song Contest in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku gewonnen und wurde damit seiner Favoritenrolle gerecht. Mit ihrem mystischen Popsong «Euphoria» holte die Sängerin Loren sensationelle 372 Punkte und setzte sich eindeutig durch. «Ich kann noch gar nicht wirklich fassen, was passiert ist, aber ich bin unheimlich glücklich», so Loreen in der anschliessenden Pressekonferenz.
Russland landete mit seiner Oma-Gruppe Buranowskije Babuschki (259 Punkte) und dem Feiersong «Party for Everybody» auf Platz zwei; Serbien (214 Punkte) belegte Rang drei. Für Schweden ist es der fünfte Sieg in der Grand-Prix-Geschichte. Zuletzt gewann das Land 1999. Auch der berühmteste Sieg der Eurovisions-Geschichte war schwedisch: Abba 1974 mit «Waterloo».
Politische Proteste
Überraschend schlecht schnitten die irischen Zwillinge Jedward auf Platz 19 ab – nach Rang acht im Vorjahr; und der 76-jährige britische Sänger Engelbert kam sogar nur auf den 25. und vorletzten Platz. Dabei hatte seine Ballade «Love Will Set You Free» Experten wie Fans überzeugt. Den letzten Platz im Final belegte der Norweger Tooji.
Um den Musikwettbewerb in der früheren Sowjetrepublik im Südkaukasus hatte es im Vorfeld heftige Diskussionen gegeben. Die Regierung des Landes unter Präsident Ilcham Alijew steht wegen ihres Umgangs mit Oppositionellen und wegen Verstössen gegen die Rede- und Pressefreiheit in der Kritik.
Pompöse Musikshow
Bis zum Tag des Finales kam es immer wieder zu Protesten, die die Führung mit Polizeigewalt unterband. Dutzende Regierungsgegner wurden allein in der letzten Grand-Prix-Woche verprügelt und festgenommen. Während der Finalshow gab es keine politischen Aktionen oder Äusserungen der Künstler – dies verbieten die Regeln der Europäischen Rundfunkunion EBU, die den Wettbewerb veranstaltet.
Geschätzte 120 Millionen Fernsehzuschauer in ganz Europa verfolgten die pompöse Musikshow aus der Crystal Hall am Kaspischen Meer. Der 58. Eurovision Song Contest wird in Schweden über die Bühne gehen. Als Termin für den Final gab die European Broadcasting Union (EBU) bereits den 18. Mai 2013 bekannt, die Halbfinals finden am 14. und 16. Mai statt.
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