Frank Schleck (in einer schriftlichen Erklärung in der Nacht zu Mittwoch): «Ich streite ab, irgendeine verbotene Substanz genommen zu haben. Ich kann mir das Resultat nicht erklären und bestehe auf Öffnung der B-Probe. Sollte diese das erste Analyse-Ergebnis bestätigen, werde ich eine Klage gegen Unbekannt einreichen wegen Vergiftung.» Er spricht inzwischen von einem Komplott.
Sein Bruder und Teamkollege Andy Schleck, sagte in den französischen Medien: «Bei meinem Leben und bei meiner Familie, bin ich sicher, dass er nichts genommen hat.» «Ich habe 110 Prozent Vertrauen in meinen Bruder. Wir werden uns mit Chemikern und eventuell auch einem Dopingexperten zusammensetzen, da wir selber nicht genau wissen, um welches Mittel es sich handelt, sagte Andy gegenüber DNR. «Das Produkt muss irgendwie in seinen Körper gelangt sein, ohne dass er es wusste. Es ist die einzige Erklärung, die wir haben. Bei all diesen Dopingkontrollen sind wir nie irgendwo negativ aufgefallen.»
«Eine weise Entscheidung»
Teamkollege Jens Voigt: «Ich habe dafür überhaupt keine Erklärung. Ich glaube ihm. Man kann jetzt nicht so tun, als sei nichts passiert. Das ist kein leichter Moment für mich. Aber Fränk ist mein Freund und bleibt mein Freund. Freundschaft zählt nicht nur bei Sonnenschein, sondern auch wenn es regnet. Wir müssen jetzt versuchen, mit sechs Fahrern noch bis Paris zu kommen.» Christian Prudhomme (Tour-Direktor): «Frank Schleck hätte heute am Start stehen können. Aber er und sein Team haben entschieden, dass er aussteigt. Das war eine weise Entscheidung und die einzig denkbare.»
Alain Gallopin (Teamchef RadioShack): «Es gibt keine Dopingaffäre Schleck.» Philippe Maertens (Teamsprecher RadioShack): «Frank hätte theoretisch starten dürfen, aber das machte unter diesen Umständen keinen Sinn. Wir vertrauen ihm und müssen ihn auch schützen. Er ist zuversichtlich, weiß aber nicht, was jetzt passieren wird. Das wird für uns die härteste Etappe bei dieser Tour.» Brian Nygaard (letztjähriger Teamchef bei Leopard-Trek und Freund von Schleck): «Das ist so ziemlich das schlimmste Szenario, was entstehen konnte. Ich glaube ihm, aber eine gewisse Skepsis bleibt – das hat mich der Radsport gelehrt.»
Ich weiß zu wenig
Bjarne Riis (ehemaliger Teamchef bei CSC und Saxo Bank über Schlecks frühere Kontakte zum Dopingarzt Eufemiano Fuentes): «Ich bin geschockt. Aber der damalige Fall und der jetzige haben nichts miteinander zu tun. Für seine Kontakte zu Fuentes wurde er nicht bestraft.»
Hans-Michael Holczer (Teammanager Katusha): «Nicht einmal im Off würde ich dazu etwas sagen.» Eddy Merckx (Radlegende): «Ich weiß zu wenig über den Fall, um darüber zu sprechen.»
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