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John Castegnaros letzter Weg

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Hunderte Personen haben am Freitag auf dem Friedhof in Rümelingen den verstorbenen, langjährigen OGBL-Präsidenten John Castegnaro auf seinem letzten Weg begleitet.

Seine Gewerkschaftskollegen, Freunde, Politiker aus allen Parteien, Bekannte und Einwohner seiner Heimatstadt haben John Castegnaro am Freitagnachmittag auf dem Friedhof von Rümelingen die letzte Ehre erwiesen. Unter ihnen Premierminister Jean-Claude Juncker und etliche Minister, Hofmarschall Pierre Mores, der Präsident des Staatsrats Victor Gillen und viele Abgeordnete.

In bewegenden, einfühlsamen Worten erinnerte Bürgermeister Henri Haine an den berühmten Rümelinger,John Castegnaro, seine Herkunft aus einer italienischen Immigrantenfamilie, seine Art auf Menschen zuzugehen, an seine engen Bande mit der Stadt, schließlich an den Familienmenschen Castegnaro. Auf den Gewerkschafter und Politiker Castegnaro sollte sein langjähriger und enger Freund Alvin Sold eingehen. Er bezeichnete den Verstorbenen als einen der größten, wenn nicht der größte Sozialpolitiker des Landes der Nachkriegsperiode.

Der Mann der Kompromisse

Castegnaro hatte das Talent, scheinbar gegensätzliche Standpunkte zusammenzuführen. Er war ein Mann der Kompromisse, aber nicht der faulen Kompromisse, betonte Sold. Wenn er solche mit dem Patronat einging, dann musste es diese teuer bezahlen. Sold, bis vor kurzem noch Generaldirektor des Medienhauses Editpress war und derzeit deren „administrateur délégué“ ist, erinnerte an Castegnaros Abstecher in die Landespolitik 2004 und 2009 als Abgeordneter. Dort musste er, der Macher und Entscheider, zurück in die zweite Reihe. Dabei hätte er durchaus mehr für seine Partei, die LSAP, und das Land tun können. Seine Kandidatur auf der LSAP-Liste 2004 habe so manchen verwundert. Dabei war es für Castegnaro klar, dass er in dieser Rolle das weiterführen wollte, was er sein Leben lang gemacht hatte. Er war in der Gewerkschaft zeitlebens Sozialpolitiker gewesen und das wollte er auch im Parlament sein.

Die Asche Castegnaros wurde über die rote Rümelinger Erde verstreut. Er war in der Nacht von Sonntag auf Montag nach langer Krankheit im Alter von 67 Jahren verstorben.