ArcelorMittal hat am Mittwochmorgen die Zahlen für das zweite Vierteljahr 2012 und für das erste Halbjahr 2012 vorgelegt. Aus ihnen geht hervor, dass der Umsatz-Rückgang sich verlangsamt hat, aber immer noch deutlich sichtbar ist. Die Produktion ist bei Stahl und bei Eisenerz gestiegen, aber die Auslieferungen sind gesunken. Das heißt, dass die Lagerbestände ansteigen. Konzernchef Lakshmi Mittal zeigte sich in einer Stellungnahme generell zufrieden, weil die Umstände im ersten Halbjahr wesentlich schwieriger gewesen seien, als zu erwarten gewesen war.
Der Konzern hat durch den Verkauf von Teilen, die nicht zum Kerngeschäft gezählt werden, seine Schulden auf 22 Milliarden US-Dollar gesenkt. Lakshmi Mittal bezeichnet in seiner Stellungnahme die weitere Absenkung des Schuldenstandes als ein wesentliches Ziel für die zweite Jahreshälfte. Er geht nicht davon aus, dass die Situation des ersten Halbjahres sich in der zweiten Hälfte 2012 verbessert. Das bedeutet indirekt, dass sowohl in Luxemburg, als auch in Frankreich oder Deutschland, Polen und Rumänien Anlagen weiter geschlossen bleiben. Die Situation in der Eurozone betrachtet der Konzern mit Sorgen.
Gewinneinbruch
Der wesentliche Einbruch bei ArcelorMittal ist im Übergang von 2011 auf 2012 zu beobachten. Vom zweiten Vierteljahr 2011 zum 1. Vierteljahr 2012 ist der Umsatz von 25 Milliarden US-Dollar auf 22,7 Milliarden US-Dollar eingebrochen. In der Zeit von April bis Juni ging er noch einmal um 300 Millionen US-Dollar zurück. Vom ersten Halbjahr 2011 bis zum ersten Halbjahr 2012 ging der Umsatz um insgesamt zwei Milliarden US-Dollar zurück.
Eine deutliche Verbesserung gab es im 2. Vierteljahr und insgesamt auch im ersten Halbjahr bei der Gewinnsituation. ArcelorMittal hatte das zweite Halbjahr 2011 mit einem Verlust von 341 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Im zweiten Quartal 2012 gibt es einen Gewinn von 959 Millionen US-Dollar. Im ersten Halbjahr 2012 liegt er bei 970 Millionen US-Dollar. Das zeigt, dass der Gewinn fast völlig im zweiten Vierteljahr erwirtschaftet wurde. Sorgen muss sich der Konzern bei der Auslieferung von Stahl machen. Die Produktion lag im zweiten Vierteljahr bei 22,2 Millionen Tonnen. Die Auslieferung bei 21,7 Millionen Tonnen. Das heißt, ArcelorMittal hat von April bis Juni 500.000 Tonnen nicht verkauft, sondern für die Lager produziert.
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