In der ersten Etage eines Gebäudes an der Nummer 6 der Moselaue werben Pamela, Vera und Nella für ihre «Liebesdienste» und versprechen über Internet «höchste Diskretion und perfekte Hygiene, die dem Hotelstandard in nichts nachsteht.» In der Gemeinde Perl, in der sich auch viele Luxemburger angesiedelt haben, hat der «kürzeste Weg zum Glück», wie es in der Internet-Werbung heisst, allerdings einen politischen Haken.
Die Hausbesitzerin, die den Damen das Lokal vermietet hatte, ist nämlich die Gattin von Alexander Schirrah, SPD-Gemeindeverbandschef und Mitglied des Perler Gemeinderats. Und so will die CDU-Fraktion das Bordell als Politikum nutzen, schreibt die Saarbrücker Zeitung. «Wieso», fragt ihr Sprecher, «konnte der ‹Liebesdienst› seinen Betrieb überhaupt aufnehmen, obwohl die Satzung über die Nutzung des Industriegebietes dies nicht hergibt?»
Nach dem Empörungsaufschrei im Gemeinderat hat die Familie Schirrah dem Mietvertrag mit den Damen sofort gekündigt.
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