Das Resultat der Luxemburger Bank KBL war in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres stark eingebrochen. Nach einem Gewinn von 61,5 Millionen Euro 2011, stand Ende Juni 2012 nur ein Nettoergebnis von 9,2 Millionen Euro in den Büchern. Auch das Geschäftsvolumen im allgemeinen stagniert.
Jetzt will der neue Besitzer der Bank, eine Investmentfirma der Königsfamilie von Katar, Precision Capital, die Bank sanieren und Stellen abbauen. Die Rede ist zwischen 120 und 400 Jobs im nächsten Jahr. Informierte Kreise sprechen von einer ersten Entlassungswelle von 120 Personen im nächsten Jahr. In einer zweiten Etappe sollen weitere 30 Plätze abgebaut werden.
Warten auf McKinsey
Täglich gibt es neue Zahlen über Arbeitsplatzabbau. «Wir haben keine konkreten Hinweise,» sagt Marc Glesener, Präsident der Bankengewerkschaft ALEBA, am Donnerstag gegenüber Tageblatt.lu. Nächste Woche will Unternehmensberater McKinsey ein Stategiepapier über die Zukunft der Bank vorlegen. Unter die Lupe genommen hat die Beraterfirma auch die Bil, die seit wenigen Monaten ebenfalls im Besitz des katarischen Investitionsfonds ist.
Im gesamten ersten Halbjahr war die KBL noch Teil der KBC- Gruppe. Erst Ende Juli wurde der Verkauf der KBL an Precision Capital abgeschlossen. Etwa eine Milliarde Euro hatten die Kataris für die auf die Betreuung von wohlhabenden Kunden spezialisierte Luxemburger Bank, und ihre europäischen Tochterbanken, auf den Tisch gelegt. Die belgische KBC hatte sich zum Verkauf der KBL verpflichtet – im Gegenzug für Staatshilfen, die sie im Zuge der Finanzkrise vom belgischen Staat erhalten hatte. In Luxemburg arbeiten bei der KBL 1.134 Beschäftigte.
Gleich nach Bekanntgabe des Aufkaufs von KBL und BIL durch Precision Capital war von möglichen Synergien zwischen beiden Bankhäusern und einem möglichen Arbeitsplatz gesprochen worden. Die KBL beschäftigt in Luxemburg über 1.100 Personen.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können