Am vergangenen Samstag mobilisierten sich mehr als hundert Sportfischer an Luxemburgs Grenzflüssen. Nicht zum Fischen oder Grillen sondern zum Müllsammeln. Insgesamt kamen zum «Tag des Wassers» und «Tag der sauberen Ufer» zehn Kubikmeter Abfall zusammen. An den steilen Uferböschungen und zwischen kantigen Steinbrocken war das Müllsammeln meist unbequem und teils auch gefährlich, so der Sportfischerverein am Dienstag.
Allein in Wasserbillig säuberten 45 Leute den Einlauf der Sauer sowie das Ufer der Mosel bis zum Hafen in Mertert. Die Anglerkollegen von Grevenmacher waren bis zur Schleuse unterwegs und zwischen Machtum und Schengen waren etwa 50 Sportangler mit Familienangehörigen dabei, um entlang des Kanals und der Fahrradpiste den traditionellen Frühjahrsputz vorzunehmen.
Plastikbecher und Folien
Die unterschiedlichsten Fundstücke wurden in Müllcontainer entsorgt. Mit dabei waren Fuchskadaver, Autoreifen, der Kopf eines Wildschweins, Unmengen an Energieriegelverpackungen, Plastikbecher und Folien.
Aber nicht nur an den Flussufern entsorgen Menschen unbekümmert Müll in die Natur. Auch und vor allem entlang der Straßen – dort heißt das Phänomen «Littering» – wird sorglos Abfall entsorgt. Meist sind es Plastiktüten, Flaschen, Papier, Lebensmittelreste, die sich dort anhäufen.
Littering im Aufwärtstrend
Laut Umweltministerium nimmt der Müll entlang der Straßen stark zu. Das Ministerium hatte 2008 eine Studie über «Littering» auf unserem Straßennetz in Auftrag gegeben. Das Resultat war erschreckend: Im Durchschnitt wurden vor fünf Jahren an den nationalen Straßen 89 Kilogramm Müll pro Kilometer und entlang der Autobahnen 309 Kilogramm Abfall pro Kilometer eingesammelt.
Im Jahr sind das 283,197 Tonnen Müll, die Umweltsünder entsorgt haben. Alleine auf den Autobahnen, A1, A13, A3, A4, A6 wurden vor zwei Jahren 39,3 Tonnen (304,7 kg/km) eingesammelt. 2012 wurden auf den besagten Autobahnen 30,3 Tonnen (234,9 kg/km) Abfall gezählt.
Ein Gesetz von 2012 verbietet Müll auf öffentlichen Straßen oder Autobahnen zu werfen
Zu Demaart
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