Einfach wird es aber nicht, denn die Organisatoren von der Velo-Union Esch haben sich wieder eine anspruchsvolle Streckenführung ausgesucht. Müssen sie auch, wollen sie den Ruf der Flèche du Sud als Sprungbrett für eine Profikarriere aufrecht erhalten.
Die 20 Teams am Start
Dossard 1-6: Canada National (CAN), 11-16: USA National Team (USA), 21-26: Cycling Team De Rijke (NED), 31-36: Team Differdange Losch (LUX), 41-46: Leopard Development Team (LUX), 51-56: Start-Trigon Cycling Team (ARG), 61-66: Tyrol Cycling Team (AUT), 71-76: Verandas Willems (B), 81-86: Color Code Biowanze (B), 91-96: CCN Cycling Team Brunei (BRU), 101-106: Rival Cycling Team (DEN), 111-116: LC Tetingen, 121-126: Bike Aid-Ride for Help (D), 131-136: VV Tooltime Préizerdaul, 141-146: Team Fixit.no (NOR), 151-156: Froy-Bianchi (NOR), 161-166: Team Rothaus (D), 171-176: EKZ Racing Team (SUI), 181-186: LC Kayl (LUX), 191-196: LG Alzingen (LUX).
Beim heutigen Prolog fällt natürlich noch keine Vorentscheidung, aber es wird zu sehen sein, wer gut drauf ist und für einen Podiumsplatz in Frage kommt. Die 1,5 km haben es nämlich in sich. Der Anstieg zum Stade Jean Jacoby hat eine durchschnittliche Steigung von 13,5 Prozent und Spitzenwerte von nicht weniger als 17 Prozent. Puncher können hier die eine oder andere Sekunde herausfahren.
Morgen Donnerstag wird es dann bereits richtungsweisend, wenn es von Kayl nach Rümelingen geht. Mit fünf Bergwertungen, darunter die «Wormer Mauer» und dreimal das «Kayler Poteau». Wenn auch der Schlusssieger in Rümelingen noch nicht feststehen wird, so wird man aber wissen, wer nicht mehr fürs Gesamtklassement in Frage kommt.
Erfolgsrezept: Bei der Öslinger Etappe vorne dabei sein
Um am Ende bei der Flèche du Sud auf dem obersten Treppchen zu stehen, gibt es ein einfaches Erfolgsrezept: bei der Öslinger Etappe vorne dabei sein, wie auch Edy Schütz und Andy Schleck im Interview verraten (siehe Tageblatt-Ausgabe vom 28. Mai 2014). Die wird am Freitag gefahren, und da geht es fünfmal den „Buurschenter“ hoch. Einer freut sich besonders auf diese Etappe: Für Joël Zangerlé gibt es keinen schöneren Anstieg im Großherzogtum. Die Etappe liegt ihm, und dass er bei der Flèche seine Leistung bringen kann, hat er schon letztes Jahr gezeigt (6. im Gesamtklassement und damit bester Luxemburger).
Vor gut zwei Wochen wurde Zangerlé 12. bei der Aserbaidschan-Rundfahrt (2.1), so dass die Form stimmen dürfte. Bleibt nur abzuwarten, ob er sich von diesem Rennen gut erholt hat.
Gemeinsam mit Alex Kirsch geht Zangerlé als Kapitän der Leopard-Formation ins Rennen, die von Tom Flammang betreut wird, der im vergangenen Jahr noch selbst mitfuhr. Das zweite Luxemburger Kontinentalteam, Differdange-Losch, hat zwar keinen einheimischen Fahrer am Start, dafür ist das Team von Gab. Gatti breit aufgestellt. Mit Corrado Lampa hat man einen Fahrer, der es gerne etwas hügeliger mag, und mit Diego Milan außerdem einen Mann für die Sprintankünfte.
Ob ein Lampa auch fürs Gesamtklassement in Frage kommt, ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall könnte ein Überraschungscoup im Ösling reichen, um sich ganz nach vorne zu katapultieren, ähnlich wie Michael Valgren im letzten Jahr. Der Däne stellte sich somit in eine Reihe mit Radsportgrößen wie Bradley Wiggins, Geraint Thomas, Kim Kirchen, Andy Schleck oder Bob Jungels, die alle die Flèche du Sud gewonnen haben.
Aber warum sollte einem Zangerlé oder einem Kirsch nicht auch ein ähnlicher Coup gelingen? Denn wie sagt Edy Schütz: «Wie bei jedem Rennen gehört auch bei der Flèche du Sud die nötige Portion Glück dazu, es muss einfach rund laufen.» Ob es rund läuft, sieht man ab Mittwochabend 19.30 Uhr in Schifflingen.
Chris Schleimer/Tageblatt.lu
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