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Masserets kleine Revolution

Masserets kleine Revolution
(AFP/Fred Marvaux)

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Blinder Gehorsam ist für Demokratien tödlich. Mit offenem Visier geführte Debatten regen hingegen das öffentliche Leben an. Gilt dies auch für politische Parteien?

Scheinbar nicht immer. Nach dem desaströsen Ausgang der ersten Runde der Regionalwahlen in Frankreich hat sich der PS dafür entschieden, sich aus Gebieten zurückzuziehen, in denen der Front national zu stark ist. In der ostfranzösischen Grenzregion Elsass-Lothringen-Champagne-Ardenne weigert sich jedoch der Sozialist Jean-Pierre Masseret, dieses fragwürdige Spiel mitzumachen – und wird dafür heftig kritisiert.

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Seiner Ansicht nach bringe es nichts, auf die Konservativen im Kampf gegen die Rechtsextremisten zu setzen. Außerdem sei es ein Betrug am Wähler, zur zweiten Runde nicht anzutreten. Trotz einiger Widersprüche in Masserets Eigendarstellung kann man ihm dennoch nur zustimmen. Noch nie hat der Rückzug gegenüber ähnlich faschistoiden Kräften zu ihrer Eindämmung, geschweige denn zu ihrem Verschwinden geführt. Außerdem spielt man dem Front in die Karten: Dieser kann sich durch den Rückzug als einzige Alternative darstellen und den „Betrug“ am Wähler genüsslich ausschlachten. Masserets kleine Revolution kommt demnach nicht zu früh. Denn: Sie führt vor Augen, wie wenig der PS in den letzten Jahren dazu in der Lage war, dem rechtsextremen FN in seinen Hochburgen effizient entgegenzuwirken.