Heute hat man als Mensch, der mit HIV lebt, die gleiche Lebensqualität und Lebenserwartung wie alle anderen Menschen auch – zumindest in jenen Ländern, wo es funktionierende Gesundheitssysteme gibt. Das ist natürlich eine gute Nachricht.
Stefan Osorio-König skoenig@tageblatt.lu
Allerdings hat das Verschwinden des Themas aus den Schlagzeilen auch dazu geführt, dass viele Menschen die enormen medizinischen Fortschritte der vergangenen 15 Jahre überhaupt nicht mitbekommen haben.
Und genau darin liegt das Problem: Weil viele Menschen immer noch die veralteten Vorstellungen von HIV im Kopf haben, wagen viele nicht den Schritt zu einem HIV-Test. Dabei wäre es vor allem für Menschen, die öfters wechselnde Sexualpartner haben, sinnvoll, sich regelmäßig testen zu lassen.
Denn nur wer weiß, dass er HIV-positiv ist, kann auch rechtzeitig mit einer Therapie beginnen. Er tut sich und anderen dabei etwas Gutes. Denn ein HIV-positiver Mensch, der in erfolgreicher Behandlung ist, gilt als sexuell nicht mehr infektiös und braucht beim Sex auch kein Kondom mehr. Es gibt heute wirklich keinen Grund mehr, sich vor einem HIV-Test zu scheuen.
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