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Opfer des eigenen Erfolges

Opfer des eigenen Erfolges
(Reuters/Tima)

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Energiewende macht Öl attraktiv.

Die Menschheit soll auf die fossilen Energie-Träger verzichten, um den Klimawandel zu stoppen. Um die Erderwärmung auf zwei Grad zu beschränken, muss das Erdöl dort bleiben, wo es sich im Moment befindet: im Boden.

Logo" class="infobox_img" />Jean-Philippe Schmit jpschmit@tageblatt.lu

Es ist offensichtlich, dass dies keine einfache Aufgabe werden wird. Je mehr in erneuerbare Energien, effiziente Techniken und perfekt isolierte Wohnungen investiert wird, desto weniger Öl wird nachgefragt werden. Energiesparen kann mit Geldsparen gleichgesetzt werden.

So weit, so gut. Doch die Energiewende kann Opfer ihres eigenen Erfolges werden. Wenn weniger Erdöl nachgefragt wird, reagieren die Produzenten, die auf billig zu erschließenden Quellen sitzen, genau so wie es jeder andere Verkäufer tun würde, nämlich mit einer Senkung der Preise.

Hier spielt auch das Gesetz von Angebot und Nachfrage wieder eine Rolle. Eine fallende Nachfrage kann durch ebenso fallende Preise gebremst werden, um den Markt wieder in ein Gleichgewicht zu bringen.

Nun kommt es zu der paradoxen Situation, dass die weiter voranschreitende Energiewende die Preise des Öls fallen lässt, das billige Öl wiederum heizt die Nachfrage an, die dann wieder ihrerseits die Energiewende bremst.

Damit die Wende zu einem Erfolg wird, müssen auch die Produzenten des Erdöls einbezogen werden. Auch die Länder, die vom Öl abhängen, brauchen Alternativen zu diesem Rohstoff.