„Warum nimmt man ein Mittel ein, das gegen Herzbeschwerden hilft und dich schneller regenerieren lässt, wenn du nicht unter Herzproblemen leidest?“, fragte die ehemalige Nummer eins der Tenniswelt, Jennifer Capriati, am Montagabend auf Twitter. Und damit hat die US-Amerikanerin die richtige Frage gestellt.
" class="infobox_img" />David Thinnes dthinnes@tageblatt.lu
Eine richtige Antwort konnte die Russin darauf nicht geben. Sie erwähnte relativ viele Probleme: über Diabetes, Magnesium-Mangel bis hin zu auffälligen EKG-Werten. Vorausgesetzt, dies stimmt und der Arzt ihres Vertrauens hat ihr das Mittel verschrieben, ist es mehr als grob fahrlässig, die WADA-Liste nicht im Auge zu behalten. Und nicht erst Ende des Jahres, denn das Mittel stand zur Beobachtung bereits vorher auf einer Liste.
In Kombination mit weiteren positiven Ergebnissen und der WDR-Sendung „Geheimsache Doping – Russlands Täuschungsmanöver“ vom Sonntag, in der Journalist Hajo Seppelt eine Studie anführte, die zeigte, dass bei einem von vier russischen Sportlern Meldonium gefunden wurde, lässt dies das Argument des legalen Einnehmens des Mittels während zehn Jahren und der Unachtsamkeit auf sehr wackligen Füßen stehen. Und: Woher bekam sie das Mittel, das in den USA, wo sie seit vielen Jahren lebt, legal nicht zu erhalten ist?
Ein letzter Punkt: Der Internationale Tennis-Verband hat der Sportlerin am 2. März mitgeteilt, dass sie positiv getestet wurde. Und sie hat dann fünf Tage, um sich eine Erklärung zurechtzulegen, und darf dann auch selbst an die Weltöffentlichkeit treten …
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