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Alles im Detail dokumentieren

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(dpa/Julian Stratenschulte)

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Kinderbetreuung nach Kriterien

Im neuen Jugendgesetz wurden Qualitätskriterien für die Kinderbetreuung verankert. Ab September 2017 sollen sie von Kitas und Co. genau nach Plan eingehalten werden, um von den „chèques-services“ profitieren zu können. Diese Neuheit ist Teil der Änderungen und Reformen, die zurzeit vom Bildungsminister unermüdlich quer durchs ganze Schulsystem unternommen werden. Das Konzept hat einige gute Ansätze. Klar ist auch, dass Kinder in ihren sprachlichen Fähigkeiten gefördert werden sollten, sie genügend Bewegung und kreative Entfaltungsmöglichkeiten haben sollten. Ebenfalls offensichtlich ist, dass Betreuungseinrichtungen einem bestimmten Standard entsprechen sollten.

Logo" class="infobox_img" />Jennifer Muller jmuller@tageblatt.lu

Allerdings stellt sich die Frage, ob es wirklich nötig ist, jede Aktivität im Detail dokumentieren zu müssen. Häufig ist zu hören, dass es im Erziehungswesen, vor allem im privaten Bereich, an Personal mangelt. Nun wird dieses Personal damit beauftragt, jede Aktivität, die mit den Kindern unternommen wird, auf dem Papier zu dokumentieren. Hinzu kommt, dass das Personal an regelmäßigen Fortbildungen teilnehmen soll, was einer Freistellung durch den Arbeitgeber bedarf. Die administrative Arbeit wird hier wie in vielen Bereichen des Schulwesens überhandnehmen. Dies könnte daher durchaus zum Problem für private Betreuungseinrichtungen werden, die weiterhin die „chèques-services“ in Anspruch nehmen möchten.