Das Unternehmen SpaceX will die Raumfahrt revolutionieren. Derzeit kostet es viele Millionen Dollar, um nur einige Kilogramm Material in den Weltraum zu befördern. Das will SpaceX ändern, indem nicht für jeden Start eine neue Rakete benötigt wird. Die Gesellschaft setzt auf Raketen, die starten und wieder landen können. Wenn dann in Zukunft bei einem Raketenstart nur noch der Treibstoff – und nicht mehr eine komplett neue Rakete – finanziert werden muss, dürften die Kosten drastisch fallen.
Elon Musk, der Gründer von SpaceX, verfolgt mit diesen Aktivitäten aber nicht nur ein kommerzielles Ziel. Langfristig würde er der Menschheit gerne die Möglichkeit eröffnen, sich ein zweites Standbein auf dem Mars aufzubauen.
Zu den SpaceX-Kunden aus der Privatwirtschaft zählt auch die SES aus Luxemburg. Sie hat am Dienstagbekannt gegeben, dass die beiden Unternehmen eine Vereinbarung über den Start des Satelliten SES-10 mithilfe einer bereits flugerprobten Falcon-9-Trägerrakete von SpaceX zum Transport in den Orbit getroffen haben. Der Start des Satelliten, der in eine geostationäre Umlaufbahn gebracht und die Möglichkeiten von SES in Lateinamerika erweitern wird, soll im vierten Quartal 2016 erfolgen. SES-10 werde somit der allererste Satellit sein, der von einer flugerprobten Trägerrakete von SpaceX befördert werde, schreibt die Gesellschaft aus Betzdorf.
«Ein neues Raumfahrtzeitalter eröffnen»
„Nachdem wir der erste kommerzielle Satellitenbetreiber waren, der im Jahr 2013 einen Satellitenstart mit SpaceX durchgeführt hat, sind wir nun äußerst erfreut, wieder einmal der erste Auftraggeber zu sein, um die allererste Mission von SpaceX unter Einsatz einer flugerprobten Trägerrakete zu starten“, so Martin Halliwell, Chief Technology Officer von SES, laut Pressemeldung. „Wir glauben, dass wiederverwendbare Trägerraketen ein neues Raumfahrtzeitalter eröffnen werden, das den Zugang zum Weltraum effizienter in Bezug auf Kosten und das Manifest Management machen wird.“
Und die SES ist überzeugt von der technischen und operativen Expertise von SpaceX. „Die Sorgfalt, die das SpaceX-Team während der Design- und Testphase des Trägersystems für die SES-10-Mission unter Beweis gestellt hat, bestätigt erneut unser Vertrauen“ in die US-Gesellschaft, so Halliwell.
Erfreut über den guten Kunden aus Luxemburg
Bei SpaceX ist man höchst erfreut über den guten Kunden aus Luxemburg. „SES war in den letzten Jahren ein starker Unterstützer des Wiederverwendbarkeitsansatzes von SpaceX, und wir sind äußerst erfreut, dass eine flugerprobte Trägerrakete nun SES-10 beim Erststart transportieren wird“, sagte Gwynne Shotwell, President und Chief Operating Officer von SpaceX, laut Pressemitteilung. „Die Wiederverwendung einer Trägerrakete, die bereits einen Raumflugkörper in den Orbit befördert hat, ist ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg zur vollständigen und raschen Wiederverwendbarkeit.“
Und selbst die Vision von Elon Musk, die Menschheit zum Mars zu bringen, wird nicht mehr als abwegig betrachtet. So meinte der ehemalige Geschäftsführer der SES, Romain Bausch, der Musk bei einer Vertragsunterzeichnung begegnet war, in einem früheren Gespräch mit dem Tageblatt: „Er ist ein sehr unscheinbarer Typ, aber er ist gut und vor allem: Er macht, was er sagt. Zudem ist er Visionär. Er möchte die Menschheit zum Mars bringen. (…) Und ich glaube, dass Elon Musk es noch erleben wird. Immerhin ist er 20 Jahre jünger als ich.“
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