Es ist alles außer eine Überraschung, aber ihre Entscheidung hat es in sich: Angela Merkel zieht zum vierten Mal als Kanzlerkandidatin für die Union ins Rennen. Während ihre Unterstützer sich darüber freuen und darauf hinweisen, dass nur sie für Stabilität sorgen könne, gibt es auch eine andere Lesart. Gerade Merkel ist mit ihrer aktuellen Politik ein Faktor, der für Unsicherheit sorgt.
" class="infobox_img" />Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu
Während sich viele noch hinter sie stellten, als es darum ging, Griechenland in der Schuldenkrise in die Knie zu zwingen, zeigte sich in der Flüchtlingskrise ein anderes Bild. Die Merkel-Jünger von einst kehrten ihr den Rücken, weil sie zu Beginn eine für ihre Verhältnisse erstaunlich mutige Politik umsetzte. Das Resultat ist bekannt: Mit der zeitlich begrenzten Aushebelung der Dublin-Regeln und ihrer „Wir schaffen das“-Politik wurde Merkel zur Persona non grata in konservativen Kreisen. Dass sie danach wieder in den altbekannten Merkel-Modus schaltete und auf Realpolitik in der Flüchtlingskrise setzte, änderte nichts mehr an ihrem Popularitätsverlust.
Und genau hiervon profitieren die Rechtspopulisten der AfD. Merkel ist für sie das Feindbild Nummer eins, auf das sich einschießen lässt. Ohne die Kanzlerin gebe es niemanden, auf den sich der geballte Hass ihrer Wähler nur annähernd gut konzentrieren ließe. Umso gefährlicher ist die Kandidatur Merkels, da sie dem Wandel Deutschlands im Wege steht und den Rechten die Tore öffnet.
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