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Konsumgesellschaft 2.0

Konsumgesellschaft 2.0
(Karl-Josef Hildenbrand /dpa )

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Zur Krise des Einzelhandels

Der Einzelhandel in Luxemburg ist dabei, sich stark zu verändern. Viele Traditionsgeschäfte schließen, weil die Betreiber in Rente gehen und keinen Nachfolger finden. Ersetzt werden sie häufig durch Filialen großer Handelsketten. Aus Angst, zu scheitern, traut sich kaum noch jemand, ein Geschäft zu eröffnen. Die Handelskammer und das Wirtschaftsministerium haben Maßnahmen in die Wege geleitet, um jungen Unternehmern die Betriebsgründung zu erleichtern. Doch viele Früchte haben diese Maßnahmen bislang nicht getragen. Hohe Miet- und Immobilienpreise, mangelndes Startkapital, zu große Konkurrenz durch den Online-Handel: Die Ursachen, die junge Leute davon abhalten, ein Geschäft zu eröffnen oder zu übernehmen, sind vielfältig. Zu hoch ist das Risiko, zu groß die Verantwortung.

Denn wer sich selbstständig macht, muss zumindest am Anfang viel Zeit investieren. Er muss auf Freizeit, bezahlten Urlaub und freie Wochenenden weitestgehend verzichten und sich den Wünschen der Kunden anpassen. Dazu ist heute kaum noch jemand bereit. Das führt dazu, dass wir fast nur noch in großen, anonymen Kaufhäusern einkaufen, in denen keiner den Namen des anderen kennt und der Einzelne sich durch die Nummer seiner Kreditkarte ausweist. Kundenberatung und Service werden als lästig empfunden, die eh schon schlecht bezahlten Mitarbeiter werden immer öfter durch Maschinen ersetzt. Und den Konzernen, die dahinter stehen, geht es vor allem darum, viel Geld zu verdienen. So wirklich scheint das aber eigentlich niemanden zu stören.