Tour de France Femmes (2.WWT)
Erst Vingegaard, dann Vollering: Nach der Tour de France der Männer, hat auch die Frankreich-Rundfahrt der Frauen mit einem überlegenen Sieg geendet. Eine Woche nach dem Triumph des dänischen Radsport-Königs in Paris durfte beim Finale der „Tour Femmes“ in Pau auch die Niederländerin Demi Vollering als unumschränkte Herrscherin im Gelben Trikot jubeln. Doch auch die luxemburgische Bilanz lässt sich sehen: Christine Majerus feiert als Helferin den Sieg ihrer Teamkollegin und wird insgesamt 60. auf 55:18 Minuten. Mit Nina Berton fuhr eine zweite Luxemburgerin bis zum Ende und wurde bei ihrer ersten großen Rundfahrt 83. auf 1:10:08 Stunde.
„Ich habe hart dafür gearbeitet, aber das reicht manchmal nicht – man muss auch den Glauben an sich haben und die Balance finden“, sagte die 26 Jahre alte Vollering, die am Samstag mit einem überlegenen Sieg bei der Bergankunft am Tourmalet Gelb erobert hatte: „Das ist mir hier gelungen.“
Im abschließenden Zeitfahren über 22, 6 km belegte Vollering mit zehn Sekunden Rückstand Platz zwei hinter ihrer SD-Worx-Teamkollegin Marlen Reusser (Schweiz). Im Gesamtklassement hatte Vollering 3:03 Minuten Vorsprung auf die Belgierin Lotte Kopecky (ebenfalls SD Worx), die am Samstag Gelb an Vollering verloren hatte.
Zeitgleich mit Kopecky wurde die Polin Katarzyna Niewiadoma Gesamtdritte. Weltmeisterin Annemiek van Vleuten (40), die am Saisonende ihre Karriere beendet, konnte, wie am Tourmalet, nicht mithalten und rutschte als Tages-14. auf Gesamtplatz vier ab.
Alle standen aber in Vollerings Schatten. Während ihr Männer-Pendant Jonas Vingegaard mit zwei Gala-Etappen alles klargemacht hatte, reichte Vollering ein überragender Auftritt bei der Königsetappe am Samstag. Bei der Bergankunft im Nebel auf dem legendären Tourmalet siegte Vollering mit 1:58 Minuten Vorsprung auf Niewiadoma. Vollerings 14 Jahre ältere Landsfrau van Vleuten verspielte mit 2:34 Minuten Rückstand die Titelverteidigung.
In der Anfahrt zum Tourmalet kam es zu kuriosen Szenen, weil van Vleuten und Vollering als Duo in der Verfolgung von Niewiadoma nicht zusammenarbeiten wollten, fast Stehversuche unternahmen und sich mit unfreundlichen Worten bedachten – bis sie von der folgenden Gruppe eingeholt wurden.
Vollering hatte ein überragendes Frühjahr gefahren, binnen einer Woche Amstel Gold Race, Flèche Wallone und Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen. Nun siegte sie erstmals bei einer großen Rundfahrt und untermauerte ihre Ansprüche für die am 5. August beginnende WM in Glasgow.
Donostia San Sebastian Klasikoa (1.UWT):
Remco Evenepoel (Soudal-Quick Step) hat sich nach einer einmonatigen Pause eindrucksvoll zurückgemeldet und am Samstag das Donostia San Sebastian Klasikoa gewonnen. Im Schlussspurt setzte er sich gegen Pello Bilbao (Bahrain-Victorious) durch, Dritter wurde auf 28 Sekunden Aleksandr Vlasov (Bora-hansgrohe). Bob Jungels (Bora-hansgrohe), der einzige Luxemburger am Start, stieg vorzeitig aus dem Rennen aus.
Circuito de Getxo – Memorial Hermanos Otxoa (1.1):
Alexey Lutsenko (Astana) hat am Sonntag das Eintagesrennen in Spanien gewonnen. Zweiter wurde auf 24 Sekunden Tony Gallopin (Lidl-Trek), Dritter wurde Simone Velasco (Astana). Jungels, der in dieser Saison bereits Giro und Tour de France bestritt, beendete das Rennen erneut vorzeitig.
Tour de Pologne (2.UWT):
Tim Merlier (Soudal-Quick Step) hat am Samstag die 1. Etappe der Polen-Rundfahrt im Massensprint vor Olav Kooij (Jumbo-Visma) und Fernando Gaviria (Movistar) gewonnen. In der gleichen Zeit wie der Sieger fuhr Michel Ries (Arkea Samsic) als 68. ins Ziel. Am Sonntag setzte sich Matej Mohric (Bahrain-Victorious) auf einer anspruchsvollen Etappe durch und führt damit die Gesamtwertung nun an. Ries wurde 41. auf 1:24. Die Rundfahrt endet am Freitag.
Czech Tour (2.1):
Der Norweger Johannes Staune-Mittet (Jumbo-Visma) hat die Königsetappe der Tschechien-Rundfahrt am Samstag gewonnen. Zwei Sekunden später fuhr Florian Lipowitz (Bora-hansgrohe) über den Zielstrich, der damit auch die Gesamtführung übernahm. Mathieu Kockelmann (Lotto-Kern Haus) wurde 36. auf 9:53, Arthur Kluckers (Tudor) 70. auf 15:48. Am Sonntag jubelte Adam Ťoupalík (Elkov-Kasper) über den Etappensieg, Gesamtsieger wurde Lipowitz. Kockelmann beendete die Rundfahrt auf Platz 28 (auf 13:32), Kluckers wurde 60. (25:42).
Tour Alsace (2.2):
Sebastian Berwick aus Australien heißt der Gesamtsieger der Tour Alsace, die am Sonntag nach fünf Etappen endete. Die Etappe am Samstag gewann Axel Laurence (Alpecin-Deceuninck Development), Sonntag war Frank van den Broek (Development Team dsm-firmenich) erfolgreich. Loïc Bettendorff (Leopard TOGT) beendete das Rennen als 64. auf 14:51.
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