Tageblatt: Magaly, niemand anderes dürfte aktuell mehr auf die JPEE in Malta hinfiebern als Sie. Wie groß ist die Vorfreude?
Magaly Meynadier: Ich kann es noch immer nicht glauben, dass ich dabei sein werde. Ich habe wirklich noch bis zum letzten Tag gezittert, ehe ich von meinen Betreuern aus dem LIHPS und Nationaltrainer Mariusz Dziurdzia das definitive OK bekam. Ich hatte mir einige Ziele gesetzt, eines davon war, vielleicht noch das eine oder andere Spiel mit meinem Klub Saarlouis bestreiten zu können. Es war frustrierend, das nicht geschafft zu haben, umso schöner ist es nun, mit nach Malta reisen zu dürfen.
Wie geht es denn dem Knie und wie ist Ihre derzeitige allgemeine Verfassung?
Das Knie verkraftet die Vorbereitung gut, schwillt auch nicht an. Ich merke aber noch, dass ich das linke Bein immer noch mehr benutze, einfach auch weil ich in diesem eine stärkere Beweglichkeit habe. Es gibt noch ein paar Defizite, das ist normal. Ich habe Monate im Kraftraum verbracht. Das ist ungewohnt und ich muss erst einmal lernen, diese auch aufs Basketball-Feld zu übertragen. Meine eigentliche Schnelligkeit ist dabei ebenfalls verloren gegangen. Ich merke aber, dass es von Training zu Training besser wird. Im Trainingslager war die letzte Einheit sogar meine beste, sonst ist man bei dieser eigentlich immer schon ganz schön am Ende. In Malta wird es wichtig sein, mehr als zuvor auf meinen Körper zu hören, und dass ich mir selbst auch Pausen eingestehe.
Welche persönlichen Ziele haben Sie sich denn für die JPEE gesetzt?
Ich bin mir bewusst, dass ich nicht schon direkt wieder 30 Minuten spielen kann, noch nicht der Faktor wie vorher sein kann. Daran muss ich mich natürlich auch gewöhnen. Ich bin froh, überhaupt dabei sein zu dürfen und möchte auf keinen Fall mit einem frustrierten Gefühl wegen meiner eigenen Leistung nach Hause zurückkehren. Deshalb möchte ich auch die Leadership-Rolle noch mehr übernehmen, meine Teamkolleginnen bestmöglich unterstützen, wo ich kann.
Malta wird Ihre fünften JPEE sein, was bedeuten Ihnen diese?
Sie sind wie unsere eigenen kleinen Olympischen Spiele. Wir gehen gemeinsam als Delegation dorthin, haben unsere eigene Eröffnungsfeier. Ich kriege jetzt schon wieder Gänsehaut, wenn ich daran denke. Es ist einfach wichtig, dass luxemburgische Sportler die Möglichkeit kriegen, sich auf diesem Niveau zu zeigen.
Und Ihre schönsten Momente bei den Spielen der kleinen Staaten?
Das waren die Heimspiele 2013 in Luxemburg, als wir vor dieser verrückten Kulisse Gold gewinnen konnten. Damals war das Niveau auch wirklich gut, wir hatten Leute wie Chrissie Fisher im Team. Zum anderen aber auch die JPEE zwei Jahre später in Island, dort konnten wir Gold ohne Unterstützung einer US-Amerikanerin verteidigen. Ich kann mich noch gut an die Ansprache von Mariusz Dziurdzia in den Kabinen erinneren, der damals noch Assistant-Coach war. Wir lagen zurück und erst da hat er uns klar gemacht, dass es das letzte Spiel von Trainer Hermann Paar sein könnte. Das hat uns so einen Boost gegeben und wir konnten das Finale gegen Island noch drehen.
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