Nach zwei Etappensiegen bei der Tour de France und sechs bei der Vuelta feierte Magnus Cort Nielsen vom Team EF Education-EasyPost am Dienstag seinen ersten Erfolg beim Giro. „Ich bin unglaublich happy“, sagte Cort Nielsen, der nun Tagessiege bei allen drei großen Landesrundfahrten auf der Habenseite hat: „Es war so ein harter Tag heute. Eine der schlimmsten Etappen, die ich auf dem Rad erlebt habe.“
Nach einer weiteren verregneten und ungewöhnlich kalten Etappe im Norden Italiens schlugen die drei Ausreißer um Cort Nielsen den hoffnungsfrohen Sprintern ein Schnippchen. Derek Gee (Kanada) und der Italiener Alessandro De Marchi komplettierten das Podium. Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) verteidigte derweil mühelos das Rosa Trikot des Gesamtführenden, das er nach dem Corona-bedingten Aus des Topfavoriten Remco Evenepoel aus Belgien übernommen hatte.
Einen herben Rückschlag musste zuvor Bora-hansgrohe um Bob Jungels hinnehmen. Der erkrankte Topfahrer Alexander Wlassow, zuvor Sechstplatzierter in der Gesamtwertung, fiel früh zurück und gab nach rund 65 km erschöpft die Rundfahrt auf. Die Hoffnungen des Teams ruhen nun auf dem deutschen Lennard Kämna, der erstmals mit Ambitionen in der Gesamtwertung an den Start der Italien-Rundfahrt gegangen war und eine Top-Ten-Platzierung anstrebt. Sein Rückstand auf den Briten Thomas beträgt als Gesamtsiebter weiterhin 1:52 Minuten.
Gestartet worden war die 196 km lange Etappe gegen Mittag in Scandiano. Mit ausgeruhten Beinen ging es für die Fahrer nach dem Ruhetag am Montag in Richtung Toskana – und das anfangs durchaus anspruchsvoll. Über 2.500 Höhenmeter galt es zu überwinden, ehe es auf den letzten 65 km komplett flach wurde.
Früh setzte sich eine Spitzengruppe ab. Sie bestand gegen Ende des Tages aus den verbliebenen drei Ausreißern, die das Finale unter sich ausmachten. Das Fahrerfeld wurde wie schon in der ersten Woche der Rundfahrt immer wieder von Stürzen erschüttert.
Am Mittwoch nach 219 km im Piemont ist es in Tortona flach genug für einen Massensprint – danach warten die Berge.
Ergebnisse
Giro, 10. Etappe: Scandiano – Viareggio (196 km):
1. Magnus Cort Nielsen (Dänemark/EF Education-EasyPost) 4:51:15 Stunden, 2. Derek Gee (Kanada/Israel-Premier Tech) gleiche Zeit, 3. Alessandro de Marchi (Italien/Team Jayco AlUla) 0:02 Minuten zurück, 4. Mads Pedersen (Dänemark/Trek-Segafredo) 0:51, 5. Pascal Ackermann (Deutschland/UAE Team Emirates), 6. Stefano Oldani (Italien/Alpecin-Deceuninck), 7. Jonathan Milan (Italien/Bahrain-Victorious), 8. Mark Cavendish (Großbritannien/Astana Qazaqstan Team), 9. Mirco Maestri (Italien/EOLO-Kometa), 10. Filippo Fiorelli (Italien/Green Project-Bardiani CSF-Faizane) alle gleiche Zeit, … 74. Alex Kirsch (Luxemburg/Trek-Segafredo), 75. Bob Jungels (Luxemburg/Bora-hansgrohe), … 94. Michel Ries (Luxemburg/Arkea Samsic) alle 11:19
Stand in der Gesamtwertung nach 10 von 21 Etappen:
1. Geraint Thomas (Großbritannien/Ineos Grenadiers) 39:26:33 Stunden, 2. Primoz Roglic (Slowenien/Jumbo-Visma) 0:02 Minuten zurück, 3. Tao Geoghegan Hart (Großbritannien/Ineos Grenadiers) 0:05, 4. João Almeida (Portugal/UAE Team Emirates) 0:22, 5. Andreas Leknessund (Norwegen/Team DSM) 0:35, 6. Damiano Caruso (Italien/Bahrain Victorious) 1:28, 7. Lennard Kämna (Deutschland/Bora-hansgrohe) 1:52, 8. Pavel Sivakov (Frankreich/Ineos Grenadiers) 2:15, 9. Eddie Dunbar (Irland/Team Jayco AlUla) 2:32, 10. Thymen Arensman (Niederlande) gleiche Zeit, … 45. Jungels 34:37, … 77. Ries 1:07:58, … 115. Kirsch 1:38:46
Zu viel Schnee: Giro streicht höchsten Anstieg
Der 106. Giro d’Italia verliert seinen anspruchsvollsten Anstieg. Die Renn-Organisatoren teilten am Dienstag mit, dass der Große St. Bernhard, ein Pass auf 2.469 m Höhe, von zu viel Schnee bedeckt sei. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Die auf der 13. Etappe am Freitag vorgesehene Überfahrt wurde daher gestrichen, das Peloton werde stattdessen durch den 600 m tiefer gelegenen Tunnel zum Zielort Crans-Montana in der Schweiz fahren. Neue „Cima Coppi“, also höchster Punkt der diesjährigen Italien-Rundfahrt, ist demnach der Tre Cime di Lavaredo. Dort endet am 26. Mai die 19. Etappe nach 183 km von Longarone mit einer Bergankunft auf 2304 m Höhe.
Berton in Spanien 70.
Die Südafrikanerin Ashleigh Moolman (AG Insurance-Soudal Quick-Step) hat am Dienstag das spanische Eintagesrennen Durango-Durango Emakumeen Saria (1.1) gewonnen. Das Podium komplettierten die Spanierin Ane Santesteban (Team Jayco AlUla) und die Britin Claire Steels (Israel Premier Tech Roland). Nina Berton (Ceratizit WNT), die einzige Luxemburgerin im Feld, wurde 70. auf 9:40 Minuten.
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