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RadsportFragen und Antworten zum 106. Giro d’Italia: Coronavirus, Berge und zwei große Favoriten

Radsport / Fragen und Antworten zum 106. Giro d’Italia: Coronavirus, Berge und zwei große Favoriten
Dieses Duell erwarten die Experten beim Giro: Primoz Roglic (links) gegen Weltmeister Remco Evenepoel  Foto: AFP/Josep Lago

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Am Samstag fällt der Startschuss zum 106. Giro d’Italia. Die zweitwichtigste Radsport-Landesrundfahrt nach der Tour de France beginnt in diesem Jahr mit einem 19,6 km langen Einzelzeitfahren in den Abruzzen. Das Rennen endet nach 3.489,2 km am 28. Mai in Rom.

Wer sind die Favoriten?
Zwei Namen ragen heraus: Remco Evenepoel und Primoz Roglic. Weltmeister Evenepoel reist in Top-Form an. Nach einer längeren Rennpause gewann das belgische Ausnahmetalent Ende April auf Anhieb den Klassiker Liège-Bastogne-Liège. Auch der dreimalige Vuelta-Sieger Roglic blickt mit Siegen bei der Katalonien-Rundfahrt und Tirreno-Adriatico auf ein starkes Frühjahr zurück. Auch sonst ist der Giro namhaft besetzt. Der britische Ex-Champion Tao Geoghegan Hart ist dabei, auch der Tour-de-Luxembourg-Sieger von 2021, João Almeida aus Portugal, und Bora-hansgrohe-Kapitän Alexander Wlassow sind stark einzuschätzen. Dessen Teamkollege Jai Hindley verteidigt seinen Titel nicht und konzentriert sich stattdessen auf die Tour de France im Juli.

Wie ist der Kurs?
Der Start erfolgt am 6. Mai mit einem 19,6 Kilometer langen Einzelzeitfahren in Fossacesia Marina in den Abruzzen. Insgesamt gibt es in diesem Jahr drei Zeitfahren mit einer Gesamtlänge von 73 Kilometern. Die Rundfahrt endet nach 3.489,2 Kilometer am 28. Mai in Rom. Die Entscheidung über den Gesamtsieg fällt in der letzten Woche, wenn drei Bergankünfte in Monte Bondone, Zoldo Alto und Tre Cime di Lavaredo sowie das Bergzeitfahren nach Monte Lussari anstehen. Insgesamt sind beim Giro 51.400 Höhenmeter zu bewältigen.

Spielt das Coronavirus wieder eine Rolle?
Schon vor dem Beginn der Rundfahrt sorgt das Coronavirus wieder für Gesprächsstoff im Peloton. Topfavorit Primoz Roglic hat kurz vor dem Start des 106. Giro d’Italia einen weiteren Helfer wegen einer Corona-Infektion verloren. Der Niederländer Jos van Emden musste am Donnerstag für das Rennen passen und wurde durch seinen Landsmann Sam Oomen ersetzt, wie das Team Jumbo-Visma mitteilte. Erst am Vortag war van Emden ins Team gerückt, nachdem Zeitfahr-Weltmeister Tobias Foss (Norwegen) und Bergspezialist Robert Gesink (Niederlande) aufgrund von Covid-Erkrankungen ihre Teilnahme für die am Samstag beginnende Italien-Rundfahrt abgesagt hatten.

„Das ist nicht das, was wir uns gewünscht haben. Wir müssen damit umgehen und Lösungen finden. Wir gehen mit den Jungs ins Rennen, die hier sind“, sagte Roglic auf einer Pressekonferenz in Pescara. „Wir sind bereit, wir haben alles getan“, sagte Roglic. 

Die Corona-Sorgen sind im Radsport ausgerechnet vor der ersten Grand Tour in dieser Saison wieder zurück. Am Donnerstag musste auch der Schweizer Gino Mäder, Giro-Etappengewinner von 2021, im Team Bahrain-Victorious passen. Auch den Italiener Giulio Ciccone, Kapitän aus dem italienischen Trek-Team, hatte es zuvor erwischt.

Warum sind Superstar Tadej Pogacar und Tour-de-France-Champion Jonas Vingegaard nicht dabei?
Nur fünf Wochen nach dem Giro-Ende beginnt schon die Tour. Die Zeit ist gewöhnlich zu kurz, um bei beiden Rundfahrten um den Sieg mitzufahren. Der letzte Fahrer, dem dies gelang, war der 2004 gestorbene Kletterspezialist Marco Pantani im Jahr 1998. Pogacar ist außerdem nach seinem Sturz in Liège verletzt, wegen eines Kahnbeinbruchs muss der Slowene mehrere Wochen pausieren.