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EditorialDie Spieler nicht vergessen: Wie professionell darf ein Spielkalender in einer Amateurliga sein?

Editorial / Die Spieler nicht vergessen: Wie professionell darf ein Spielkalender in einer Amateurliga sein?
Ein Pensum, das man nicht so einfach wegsteckt: Alex Rodenbourg und der Basket Esch haben in den letzten vier Wochen neun Spiele bestritten Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Die Meisterschaft in den Mannschaftssportarten befindet sich derzeit im Endspurt. Nachdem am vergangenen Wochenende im Volleyball die beiden neuen Titelträger gekürt wurden, könnten am Samstag und Sonntag die Basketballer nachziehen, wenn Hostert und Esch die vierten Spiele ihrer Finalserie gewinnen sollten. Es ist irgendwie ein Sprint-Marathon, den die LBBL-Finalisten, allen voran der Basket Esch, in den letzten Wochen bestreiten mussten. Denn seit dem 25. März stehen ausschließlich englische Wochen auf dem Programm. Die Play-off-Begegnungen, die in den ersten beiden Runden nach dem Modus „best of three“ und im Finale nach dem Modus „best of five“ gespielt werden, wurden bisher innerhalb von gerade einmal vier Wochen durchgezogen.

Eigentlich schade, denn während sich die Qualifikationsphase stellenweise doch sehr in die Länge zog, werden die Highlight-Spiele der Saison im Samstag-Mittwoch-Samstag-Rhythmus durchgeboxt. Für die Escher Herren, die bisher jedes Mal über die volle Distanz gehen mussten, waren dies neun Spiele in gerade einmal vier Wochen. Ein Pensum, das nicht so einfach wegzustecken ist, vor allem nicht, wenn man dazu noch voll berufstätig ist. Natürlich ist es mit zwölf Mannschaften in einer ersten Liga, Nationalmannschaftsfenstern und den Spielen der Kleinen Staaten, die direkt im Anschluss vorbereitet werden müssen, alles andere als einfach, einen Terminkalender aufzustellen, in dem auch noch die nötigen Regenerationspausen vorhanden sind. Dennoch muss man sich die Frage stellen, wie professionell ein solcher Kalender in einer Amateurliga sein kann.

Vor allem in dieser Saison wurde man das Gefühl nicht los, dass die Verletzungen bei wichtigen Spielern noch einmal deutlich zugenommen haben. So wundert es auch nicht, dass sich ein Spieler wie der Düdelinger Kevin Moura mit gerade einmal 29 Jahren dazu entschieden hat, seine aktive Laufbahn zu beenden. Der Spaß sei nicht mehr da, er habe keine Lust mehr, sich auch noch an Feiertagen wie Ostermontag zum Training schleppen zu müssen. Die Spieler in der LBBL, die über 30 sind, kann man inzwischen an zwei Händen aufzählen. Sicherlich auch alles eine Konsequenz der zusätzlichen Belastung der letzten Jahre. 

Dass man nicht um jeden Preis alles professioneller zu machen braucht, zeigten die Handballer, bei denen in den letzten Wochen das Thema Benelux-Liga wieder aufkam. Die Vereine waren sich einig, dass dies keinen Sinn macht. Sowohl aus finanzieller wie organisatorischer Sicht sei dies einfach nicht zu stemmen. Vor allem nicht in Zeiten, in denen das „Bénévolat“ deutlich abnimmt. Und auch die Spieler hätten in dem Fall mehr Zeit investieren müssen.

So schön das Spektakel auch für die Zuschauer ist, denn nicht wenige der Play-off-Begegnungen waren bis zum Schluss spannend, so sollte man dennoch auf die Spieler hören. Mit ein paar zusätzlichen Pausen könnten die Finalpartien sogar noch großartiger sein.