Gleiches Gehalt für gleiche Arbeit, das sollte eigentlich ganz normal sein. Doch in einigen Berufsfeldern verdienen Frauen immer noch weniger als ihre männlichen Kollegen. Dieses Mal stehen nicht die großen internationalen Konzerne, sondern die kleinen und mittelständischen Betriebe im Mittelpunkt. Die rund 32.000 Unternehmen mit ihren 210.000 Arbeitnehmern machen nämlich knapp 55 Prozent aller Beschäftigten in Luxemburg aus.
„Sie sind der Gamechanger, wenn es um Gleichstellung in der Arbeitswelt geht, und hier müssen wir ansetzen“, so die Ministerin, die auf die enormen Fortschritte einging, die in den vergangenen zehn Jahren im Bereich der Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern geleistet wurden.
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Mit einem Unterschied von nur 0,7 Prozent zwischen den Löhnen steht Luxemburg europaweit an erster Stelle. Allerdings musste die Ministerin einräumen, dass diese Statistiken nicht besonders genau seien, da sie sich nur an den Monatsgehältern orientiert, und nicht an den jährlichen Bonuszahlungen. „Rechnet man die Bonuszahlungen hinzu, dann verdienen Männer durchschnittlich immer noch 7,2 Prozent mehr als Frauen“, stellt Bofferding klar.
Mehr Männer als Frauen in der Luxemburger Berufswelt
Arbeitsminister Georges Engel betonte seinerseits, dass der luxemburgische Arbeitsmarkt immer noch von männlichen Arbeitnehmern dominiert wird: „Zurzeit arbeiten 278.000 Männer und 195.000 Frauen in Luxemburg. Angesichts eines Mangels an qualifizierten Arbeitskräften müssen auch in Zukunft Talente aus dem Grenzgebiet nach Luxemburg gelockt werden.“
Die Broschüre umfasst etwa 20 Seiten, auf denen Argumente für böswillige Arbeitgeber unter den Tisch gekehrt, gute Praktiken in Erinnerung gerufen, die Gewohnheiten der Unternehmen bewertet und sie vor allem dazu ermutigt werden, am Programm „Positive Actions“ teilzunehmen. Dieses Programm kann auch online unter www.actionspositives.lu aufgerufen werden. Die Broschüre schließt mit einem Fragebogen ab. Dies ermöglicht es den Unternehmen, sich selbst zu bewerten und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Bei Bedarf können die Firmen dann auf die Hilfe der Ministerien zurückgreifen.
Doch nicht nur finanziell kommen Männer in einigen Berufsgruppen besser weg als Frauen. Es sind auch weniger Frauen als Männer in den Chefetage zu finden. Auf der anderen Seite stellen Frauen im Niedriglohnsektor immer noch die Mehrheit dar. Ein besseres Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben könnte hier helfen, die Chancengleichheit zu verbessern.
"Gleiches Gehalt für gleiche Arbeit"? die meisten Berufsgruppen, vom Handwerker über Erzieher bis zur Ingenieur, erhalten in der Privatwirtschaft weniger Lohn und Urlaub als in den Gemeinden und beim Staat. Wie hoch ist dort „Lohnlücke“?